Der Superstar kommt als frisch gekürter Rekordmann nach Österreich. Mit erst 24 Jahren ist Erling Haaland seit Donnerstag bester Torschütze in der Geschichte der norwegischen Fußball-Nationalmannschaft. „Es ist ein fantastischer Rekord“, sagte der Ausnahmestürmer nach seinem Doppelpack zum 1:0 (7.) und 3:0 (62.) beim 3:0-Heimsieg gegen Slowenien in der Nations League. Nach 34 Toren in 36 Länderspielen werden Haaland in seiner Heimat auch 100 Teamtore zugetraut.
Nur fünf Jahre benötigte der Sturmtank von Manchester City, um den 90 Jahre alten Torrekord von Jörgen Juve (33 Tore zwischen 1929 und 1934) zu brechen. Haaland debütierte am 6. September 2019 im Nationalteam und erzielte in seinem dritten Länderspiel ein Jahr später am 4. September 2020 bei der 1:2-Niederlage gegen Österreich sein erstes Teamtor.
Torjubel auch gegen Österreich?
Am Sonntag (20.45 Uhr/live ORF 1) in Linz will Haaland gegen das ÖFB-Team die Torjagd fortsetzen und mit seinen Kollegen den nächsten Schritt Richtung Liga A der Nations League schaffen. „Das ist ein schweres Auswärtsspiel. Auch wenn wir zu Hause gewonnen haben, dürfen wir unsere Erwartungen nicht zu hoch hängen. Wir dürfen nicht abheben“, warnte er.
Die Erwartungen an ihn selbst sind aber enorm. Der ehemalige Teamstürmer Sigurd Rushfeldt, zu Beginn der Nuller-Jahre Legionär bei der Wiener Austria, traut seinem Landsmann zu, so wie bisher nur Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Ali Daei die Hunderter-Marke im Nationaltrikot zu knacken. „Ich wette, dass er 100 Tore für die Nationalmannschaft erzielen wird“, sagte Rushfeldt der Zeitung Verdens Gang. Auch Teamtorhüter Örjan Nyland stimmte dem zu: „Wenn er 100 Länderspiele bestreitet, wird das schnell gehen. Es könnte ein schwer zu schlagender Rekord werden.“
„Es ist historisch“
Das bringt Haaland zum Schmunzeln. „Lassen sie uns ein Tor nach dem anderen erzielen, aber wir sind in einer guten Verfassung“, sagte Haaland zur Freude der norwegischen Journalisten am Donnerstagabend in der Mixed Zone. Denn normalerweise marschiert Haaland ohne Wortmeldung an der wartenden Presse vorbei. Als Kapitän, als der er gegen Slowenien den verletzten Martin Ödegaard vertrat, stand er in den Katakomben des Ullevall-Stadions in Oslo diesmal in bester Stimmung über vier Minuten Rede und Antwort. „Es ist großartig. Es ist historisch. Ich bin stolz. Es ist ein Rekord, der schon lange Bestand hat“, sagte Haaland, der auch abseits des Rasens allen Grund zur Freude hat.
Seinen neuen Rekord feiert Erling Haaland auch gleich stilgerecht – mit Baby-News. Nach dem Sieg klemmte er einen Ball unter sein Shirt und stellte so einen Baby-Bauch dar. Dazu nuckelte der 24-Jährige an seinem Daumen. Unter dem Foto, das er auf Instagram postet, fügt Haaland ein Baby-Emoji und einen Pfeil mit der Unterschrift „soon“ an. Die Zeichen dürften klar sein: Haaland und seine Partnerin Isabel Haugseng Johansen erwarten Nachwuchs.
Frankreich musste arbeiten
Ohne den angeschlagenen Kylian Mbappe kam Frankreich zu einem Arbeitssieg gegen Israel, das sein Heimspiel aufgrund des eskalierenden Nahost-Konflikts in Budapest austrug. Der Vizeweltmeister ging durch Eduardo Camavinga in Führung, dessen harmloser Schuss Torhüter Omri Glazer überforderte (6.). Den Israelis gelang nach Vorlage von Salzburgs Oscar Gloukh der Ausgleich durch Omri Gandelman (24.). Vier Minuten später besorgte Christopher Nkunku nach starker Einzelleistung das 2:1. Matteo Guendouzi (87.) und Bradley Barcola (89.) machten es kurz vor Schluss deutlich.
In Rom konterte Italien Belgien schon in der ersten Minute aus. Federico Dimarco fand Andrea Cambiaso, der den Ball nach exakt 60 Sekunden zur Führung ins Tor beförderte. Die überfallsartigen Gegenstöße blieben in der Folge ein bewährtes Rezept der Gastgeber. Mateo Retegui verwertete einen Abpraller nach einem Cambiaso-Schuss zum 2:0 (24.).
Rot schwächte Italien
Doch die Squadra Azzurra brachte Belgien wieder ins Spiel. Lorenzo Pellegrini trat vor dem eigenen Strafraum Arthur Theate mit offener Sohle in die Achillessehne (39.). Referee Espen Eskas entschied nach Einschreiten des VAR auf Rot. Damit nicht genug, mit einer originellen Freistoßvariante erzielte Maxim De Cuyper den Anschlusstreffer (42.). Leandro Trossard gelang in Überzahl nach der Pause das 2:2 (61.). Italien bleibt in Gruppe A2 mit sieben Zählern Erster vor den Franzosen (6) und den Belgiern (4).
England verliert überraschend
Eine überraschende Heimpleite setzte es für England, das Griechenland in der Nachspielzeit mit 1:2 unterlag. Evangelos Pavlidis bescherte den Gästen im Wembley-Stadion in der 94. Minute drei Punkte. Die Griechen halten nach drei Runden bei drei Siegen.