Der ÖFB-Rekordteamspieler erzielte am Dienstag das Tor des Abends, wurde zum „Man of the Match“ gekürt und mit Lob überhäuft. „Arnautovic ist Inters tödliche Waffe. Er ist ein Spieler, der nie aufgibt“, schrieb die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“.
Der Wiener wurde zur Pause für den angeschlagenen Marcus Thuram eingewechselt, brachte viel Schwung und vergab zunächst gute Chancen, ehe er in der 79. Minute per Abstauber erfolgreich war. „Arnautovic verschwendet mindestens drei Torgelegenheiten. Die Fans spornen ihn an und er schafft am Schluss den entscheidenden Treffer“, berichtete die „Gazzetta dello Sport“, und „La Stampa“ ergänzte: „Mit 34 Jahren schießt Arnautovic das wichtigste Tor seiner Karriere, nachdem er einige Chancen vergeben hat. Inters Fans haben ihm alle Fehler verziehen“.
Auch Arnautovic selbst hob die Unterstützung der Anhänger hervor. „Ich habe zwei Tore verpasst, die ich hätte machen müssen, aber die Fans und Mannschaftskollegen haben mich spüren lassen, dass sie hinter mir stehen. Sie haben mir Energie gegeben, um das Tor zu schießen.“
Der Stürmer glänzte im Meazza-Stadion nicht nur wegen seines Tores. Arnautovic half viel in der Abwehr aus, brachte es auf eine Passquote von 100 Prozent und gewann fünf seiner sechs Zweikämpfe - für einen Offensivspieler gegen ein defensivstarkes Team wie Atletico bemerkenswerte Zahlen. „Mit fast 35 Jahren schenkt das Schicksal Arnautovic eine Gelegenheit zu zeigen, was er wirklich kann“, urteilte „La Repubblica“.
In den vergangenen Monaten war es für den ÖFB-Star bei Inter weniger gut gelaufen. Im Herbst setzte ihn eine Muskelverletzung wochenlang außer Gefecht, danach hatte Arnautovic Mühe, wieder in Form zu kommen. „Es war keine einfache Zeit für mich. Nach den Verletzungen habe ich Zeit gebraucht, um wieder fit zu werden“, sagte Arnautovic.
Am Dienstag profitierte er von einer Blessur seines Sturm-Partners Thuram. Sollte der Franzose länger ausfallen, winken Arnautovic mehr Einsätze in der Start-Formation, möglicherweise auch beim Rückspiel gegen Atletico in Madrid am 13. März. „Das wird ein sehr schwieriges Match. Atletico ist ein extrem starker Gegner“, warnte das ÖFB-Ass.
Auch sein Landsmann Marcel Sabitzer darf auf den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale hoffen, nach dem 1:1 bei PSV Eindhoven scheint Borussia Dortmund die besseren Karten zu haben. Dennoch überwog bei den Deutschen der Ärger, weil der Ausgleich der Niederländer aus einem umstrittenen Elfmeter resultierte. „Null Prozent Elfmeter. Null. Wir sind in einem Champions-League-Achtelfinale. Da muss man auch von den Schiedsrichtern höchstes Niveau erwarten“, schimpfte Mats Hummels.
Der 35-Jährige hatte den Strafstoß mit seiner Grätsche gegen Malik Tillman verursacht. „Der Tillmann hat sich totgelacht auf dem Platz, die haben mich alle angegrinst minutenlang“, echauffierte sich Hummels. Sein Trainer Edin Terzic erinnerte an ähnliche Vorkommnisse in der Vergangenheit: „Das begleitet uns schon etwas länger. Es ist das dritte Mal, dass wir nach einem Spiel in der K.o.-Phase der Champions League über den Schiedsrichter diskutieren.“ Damit dürfte Terzic die Elferpfiffe gegen den BVB im März 2023 im Duell mit Achtelfinal-Gegner Chelsea und im April 2021 im Viertelfinale gegen Manchester City gemeint haben.