Die Wahl zum Weltfußballer des Jahres hat ein überraschendes Ergebnis gebracht. Nicht der klar favorisierte Erling Haaland, sondern Lionel Messi heimste am Montag in London die prestigeträchtige Auszeichnung ein. Für den Rekordgewinner aus Argentinien ist es die achte Trophäe, allerdings hat die Kür doch einen schalen Beigeschmack.
Haaland überzeugt in Premier League und Champions League
Während Haaland mit Manchester City das Triple aus Champions League, Meisterschaft und FA-Cup gewann und dabei 52 Tore in 53 Pflichtspielen erzielte, spielt Messi seit Monaten im fußballerischen Ausgedinge bei Inter Miami. Neben Haaland hatte auch PSG-Stürmerstar Kylian Mbappe das Nachsehen gegenüber dem 36-jährigen Messi.
Der Weltmeister von 2022 war bei der Gala nicht einmal zugegen. Als sein Name als Gewinner vorgelesen wurde, herrschte im Hammersmith Apollo ungläubiges Schweigen - offenbar war jeder im Saal von einem Triumph Haalands ausgegangen, Messi hatte niemand auf der Rechnung. Folgerichtig fand sich auch niemand, der den Pokal für den Ex-Barcelona-Star von der Bühne holte.
Teamchefs und Nationalteam-Kapitäne waren stimmberechtigt
Stimmberechtigt waren alle Teamchefs und Kapitäne der Nationalmannschaften aller Mitgliedsverbände. Dazu kamen aus jedem vertretenen Land je ein Branchenjournalist sowie mehr als eine Million Fan-Stimmen in einer Online-Wahl auf der FIFA-Website. Alle vier Wählergruppen sind mit je einem Viertel des Gesamtergebnisses gewichtet.
Weltfußballerin wurde die Spanierin Aitana Bonmati. Manchester-City-Coach Pep Guardiola wurde als Welttrainer ausgezeichnet, bei den Frauen ging diese Trophäe an die englische Teamchefin Sarina Wiegman (NED). Bester Torhüter wurde ManCitys Ederson. Gleich sechs Kicker der „Citizens“ (John Stones, Ruben Dias, Kyle Walker, Kevin de Bruyne, Bernardo Silva, Haaland) schafften es in die Weltauswahl, ergänzt von den Real-Madrid-Profis Thibaut Courtois, Jude Bellingham und Vinicius Junior sowie von Mbappe und Messi.
Der Fairplay-Award ging an das brasilianische Nationalteam, das im Kampf gegen Rassismus in einem Länderspiel in ungewohnten schwarzen Dressen antrat. Den Puskas Award für das schönste Tor sicherte sich der Brasilianer Guilherme Madruga für einen Fallrückzieher-Treffer von außerhalb des Sechzehners. Außerdem wurde bei der Gala im Hammersmith Apollo der verstorbenen Fußball-Legenden Franz Beckenbauer, Bobby Charlton und Mario Zagallo gedacht.