Die Nachricht über den Tod von Franz Beckenbauer bewegte und berührte viele Menschen rund um den Globus. Bewegend wird auch sein letzter Weg werden: Die Beisetzung des am Sonntag verstorbenen „Kaisers“ erfolgt im engsten Freundes- und Familienkreis in den kommenden Tagen, am 19. Jänner um 15 Uhr gibt es in der rund 75.000 Personen fassenden Allianz-Arena in München schließlich eine Gedenkfeier. Damit wurde der Wunsch von Karl-Heinz Rummenigge erhört. „Die ganze Welt des Fußballs und darüber hinaus trauert um unseren Freund Franz. Der FC Bayern sollte ihm zum Dank und Andenken eine Trauerfeier im Stadion ausrichten, das es ohne ihn nie gegeben hätte“, hatte der Ex-Bayern-Chef zuvor gegenüber der „Bild“ gesagt. „Ich bin tief erschüttert. Franz Beckenbauer hat die Geschichte des deutschen Fußballs neu geschrieben und nachhaltig geprägt“, meinte er. „Er war mein Kapitän beim FC Bayern, mein Trainer bei der Nationalmannschaft, unser Präsident bei Bayern und in all diesen Rollen nicht nur erfolgreich, sondern einzigartig.“ Rummenigge weiter: „Der deutsche Fußball verliert die größte Persönlichkeit in seiner Geschichte.“

„Niemand wird ihn jemals erreichen“

Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß meinte: „Franz Beckenbauer ist die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte. Als Spieler, Trainer, Präsident, Mensch: unvergesslich. Niemand wird ihn jemals erreichen.“ Rummenigge hat sich schon am Montag mit Hoeneß (72) über die Idee einer Gedenkfeier im Stadion ausgetauscht, am Mittwochabend folgte die Bestätigung.

Beckenbauers ehemaliger Mitspieler Berti Vogts (77) brachte auch den Vorschlag vor, die Ikone auf eine besondere Art und Weise zu verewigen: Der frühere Bundestrainer kann sich zu Ehren Beckenbauers vorstellen, den DFB-Pokal umzubenennen: „Es ist wichtig, dass sein Name nicht in Vergessenheit gerät bei den folgenden Fußballer-Generationen. Vielleicht sollte man beim DFB darüber nachdenken, zum Beispiel den DFB-Pokal nach Franz Beckenbauer zu benennen“, sagte Vogts der „Rheinischen Post“.

Emotionale Worte von Jürgen Klinsmann

Jürgen Klinsmann verabschiedete sich mit emotionalen Worten von Beckenbauer. „Lieber Franz, wir sind dir für immer unendlich dankbar, für alles was du für uns und den Fußball getan hast“, schrieb der frühere Bundestrainer beim Kurznachrichtendienst X. „Als Spieler, als Teamchef, als Präsident, als großes Vorbild mit deinem einzigartigen Charme, deiner Leichtigkeit und Lebensfreude.“ Unter Teamchef Beckenbauer war Klinsmann 1990 Teil jener deutschen Nationalmannschaft, die im Finale von Rom den Weltmeister-Titel gewann. Mit dem FC Bayern und Interimscoach Beckenbauer holte der Stürmer 1996 zudem den UEFA-Cup.

Auch in den USA wird Beckenbauer gedacht

Auch in den USA rief der Tod viele Reaktionen hervor. So würdigte der Chef der US-Fußballliga MLS, Don Garber, die deutsche Fußballlegende. „Die Major League Soccer trauert um die Fußballlegende Franz Beckenbauer. Als einer der größten Spieler aller Zeiten zeigte Franz, was für den Profifußball in den USA möglich war, als er 1977 zu New York Cosmos wechselte, drei Meisterschaften gewann und die Stadien füllte“, schrieb Garber auf X.

Garber erklärte zudem, dass er sich öfter mit Beckenbauer im Ligabüro in New York getroffen habe, um über die Zukunft des Sports zu sprechen. „Ihm lag die kontinuierliche Entwicklung des Fußballs in Nordamerika wirklich am Herzen“, schrieb der MLS-Chef. Beckenbauer lief nach seinem Wechsel von München nach New York ein Jahr an der Seite der brasilianischen Fußballlegende Pelé auf.

Auch New York Cosmos äußerte sich zum Tod der Fußballlegende: „Sein Einfluss war sofort spürbar, als er zusammen mit seinem guten Freund Pelé ein Team bildete, das nicht nur den Meistertitel gewann, sondern auch die Herzen der Menschen“, schrieb der US-amerikanische Klub, für den Beckenbauer 1977 bis 1980 sowie in der Saison 1983 gespielt hatte, auf seiner Homepage.