Enttäuschung. Ernüchterung. Fassungslosigkeit. Diese Niederlage wird dem österreichischen Fußball noch sehr lange im Magen liegen. Es gibt Chancen, denen man länger nachtrauert als anderen und sich immer und immer wieder fragt: Was wäre gewesen, wenn …? Das Achtelfinale gegen die Türkei war so eine Gelegenheit.
Natürlich war es berechtigt, angesichts dieses Teams ein wenig größer zu träumen. Es ist kein Zufall, dass das Nationalteam in den vergangenen Wochen die Herzen eines ganzen Landes erobert hat. Die Art und Weise, wie Österreich Fußball spielt, hat auch international begeistert. Im Gegensatz zu 2021. Oder eigentlich eh fast immer in den vergangenen Jahrzehnten. Die Fragen, was denn da bitteschön im Skifahrerland entstanden ist, waren neu.
Im Gegensatz zur EM vor drei Jahren lässt sich ein Achtelfinal-Einzug diesmal natürlich nicht als Erfolg verkaufen. Es wäre dennoch komplett falsch, jetzt den Selbstzerstörungsknopf zu drücken. Das Nationalteam hat seine DNA gefunden. Dies darf nicht über den Haufen geworfen werden. Aber, nur als Beispiel, an der Talenteförderung gehört längst nachgeschärft. Toptalente im Alterssegment des 19-jährigen Arda Güler gibt es weit und breit keine. Warum eigentlich?