Ein Favorit war vor dem Achtelfinal-Duell zwischen Portugal und Belgien nicht auszumachen. Da der Titelverteidiger, dort die Goldene Generation, die langsam aber doch in die Jahre kommt und wohl die letzte Chance wittert, einen Titel zu gewinnen. Und die Roten Teufel von Teamchef Roberto Martinez dürfen weiter wittern. Die Belgier setzten sich gegen Portugal 1:0 durch und treffen im Viertelfinale nun auf Österreich-Bezwinger Italien.
Das erhoffte Spitzenspiel war lange Zeit arm an Höhepunkten. Zu groß war der gegenseitige Respekt, zu sicher standen die Defensivreihen. Und so waren es Umschaltmomente – ehemals Konter – und Standardsituationen, die für Gefahr sorgten. Und da erwiesen sich die Portugiesen als gefährlicher. Die Mannschaft um Kapitän Cristiano Ronaldo hatte mehr vom Spiel, mehr Ballbesitz, mehr Abschlüsse. Wirklich gefährlich wurde es in Hälfte eins aber nur, als der Chef zum Freistoß schritt. Nicht übertrieben platziert – dafür dafür umso schärfer. Aber zu wenig flatternd, um Belgiens Torhüter Thibaut Courtois zu bezwingen.
Das machte Thorgan Hazard besser. Sein Schuss – aus dem Spiel – nach 42 Minuten war weniger scharf, gleich wenig platziert, flatterte dafür deutlich mehr als Ronaldos Freistoß und Rui Patricio war bezwungen.
Es war das Beste was der Partie passieren konnte. Portugal musste plötzlich treffen und um die 55. Minute war der Europameister richtig gut im Spiel. Diogo Jota schoss knapp drüber, Joao Felix köpfelte Courtois in die Hände. Portugal versuchte es immer und immer wieder – strahlte dabei aber kaum Gefahr aus. Am meisten noch nach 81 Minuten, als nach einem Corner von Bruno Fernandes ein Kopfball-Geschoss direkt auf Courtois ging. Ruben Dias von Manchester City hatte abgeschlossen. Und nur kurz darauf traf Raphael Guerreiro die Stange. Dass Verteidiger-Kollege Pepe da noch auf dem Feld war – eher verwunderlich. Nach einer Tätlichkeit sah der Porto-Routinier nur die Gelbe Karte.
Weil Portugal seine Chancen nicht nutzte und Belgien mit den wenigen Konterchancen fahrlässig umging, blieb es beim 1:0 für die Belgier. Die treffen nun im Viertelfinale in München auf Italien. Cristiano Ronaldo und Portugal sind ausgeschieden – die Chance auf den Torschützentitel lebt mit fünf Treffern für CR7 aber noch.