Es war ein epischer Fußballabend in Bukarest. Die Schweiz schlug Weltmeister Frankreich sensationell im Achtelfinale und dabei erlebten die Schweizer Fans im Stadion, aber auch zu Hause ein Wechselbad der Gefühle.
Die Bilder eines Mannes gingen noch vor Ende dieses Spiels viral: Das erste Foto zeigte ihn in der 89. Minute, als die Schweiz noch 2:3 zurücklag, er schien nervlich völlig am Ende. Dann traf Mario Gavranovic zum Ausgleich, und für den Schweizer Fan gab es kein Halten mehr. Die Gegenüberstellung der beiden Bilder verbreitete sich in den sozialen Netzwerken rasend schnell. Sogar der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan teilte die Bilder mit dem Kommentar: „Man of the Match – Mann des Spiels“.
Schnell hatte am Tag danach das Schweizer Boulevardblatt Blick herausgefunden, wer dieser Mann ist: Luca L., 28 Jahre alt, aus dem Kanton Jura. Was er zu seinem plötzlichen Hype meint? „Ich weiß nicht, was mit mir passiert.“ Die ganze Nacht durch – das Spiel begann in Rumänien um 22 Uhr Ortszeit – wurde er mit Nachrichten überflutet: „Ich glaube, jeder, der mich kennt, hat mir geschrieben.“ Und er habe schon während des Spiels mitbekommen, was da auf ihn zukommen wird: „Einige der Fans um mich herum waren im Internet und merkten schnell, was da los ist.“
Luca ist eingefleischter Nati-Fan, bei 50 Länderspielen der Eidgenossen war er schon live dabei, bei der Euro war er bei den Partien gegen Wales und die Türkei in Baku in Aserbaidschan. Zeit zum Feiern hatte er allerdings nicht viel, weil er bereits um 4 Uhr früh den Flieger in die Heimat erwischen musste. Und jetzt? Die Viertelfinal-Reise führt die Schweizer Nationalmannschaft nach St. Petersburg. „Ich muss mich erst erkundigen, wie das mit den Covid-Bestimmungen für die Einreise ist. Die Delta-Variante verkompliziert die Sache sehr.“ Aber wetten, dass er am Freitag im Stadion mitfiebern wird ...