Nur wenige hätten vor der Euro gedacht, dass die Partie zwischen Spanien und Polen in Gruppe E zum Duell der Nachzügler avanciert. Der Weltmeister von 2010 enttäuschte zum Auftakt mit dem 0:0 gegen Schweden. Für die Mannschaft von Bayern-Star Robert Lewandowski setzte es im ersten Spiel sogar eine 1:2-Niederlage gegen die Slowakei.
Der Fehlstart war beiden Mannschaften in einer schwachen Anfangsphase anzusehen. Kein Team wollte den ersten Fehler begehen und so mussten die 12.500 Fans in Sevilla bis zur 25. Minute warten, ehe sie zum ersten Mal bei dieser Endrunde über einen spanischen Treffer jubeln durften. Gerard Moreno brachte einen Ball von der rechten Seite ins Zentrum, dort wartete Alvaro Morata und stellte aus Abseitsverdächtiger Position auf 1:0: Die Überprüfung durch den VAR entkräftete aber alle Zweifel und ließ die Anhänger weiter feiern. Kurz vor der Pause verstummte das Stadion dann kurz, als Karol Swiderski für die Polen nur die Stange und Weltfußballer Lewandowski Spanien-Schlussmann Unai Simon traf (42.).
Auch nach Wiederbeginn nahm die Partie nur langsam Fahrt auf. Spanien konzentrierte sich auf die Defensive, Polen wirkte über weite Strecken planlos. Für den entscheidenden Ausgleichstreffer sorgte dann schlussendlich doch Robert Lewandowski. Der Stürmer stieg bei einer Flanke von Kamil Jozwiak am höchsten und köpfelte zum etwas schmeichelhaften 1:1 ein (54.). Dass es dabei blieb, ist einzig und alleine Gerard Moreno zu verdanken. Nachdem der Villarreal-Spieler im Strafraum gelegt wurde, trat er selbst zum Elfmeter an und traf nur die Stange. Zwar erhöhten die Spanier daraufhin den Druck und erspielten sich durch Morata (65., 84), und Pablo Sarabia (79.) absolute Top-Chancen auf den ersten Sieg bei dieser Euro. Polens Tormann Wojciech Szczesny rettete aber in letzter Not.