Die Deutsche Bahn (DB) hat vor allem mit Blick auf die Pünktlichkeit ein gemischtes Fazit zu ihrer Leistung während der Fußball-Europameisterschaft gezogen. „Hier wurde das Maximum aus dem Bahnsystem herausgeholt, die Möglichkeiten wurden jedoch durch eine veraltete und überlastete Infrastruktur beschränkt“, teilte die Bahn mit.

Zudem sei der Zugverkehr vor allem auf der Nord-Süd-Route einige Wochen lang durch Hochwasserschäden beeinträchtigt gewesen. „Mehrere hundert ICE-Züge pro Tag mussten umgeleitet werden, die Reisezeit verlängerte sich dadurch um 30 bis 60 Minuten“, hieß es.

Die Deutsche Bahn wurde während des Turniers mehrfach für ihre Leistung kritisiert. Erst diese Woche musste das niederländische Team wegen eines kurzfristigen Zugausfalls statt mit der Bahn per Flieger zum Halbfinale reisen. Zu Beginn des Turniers strandeten zeitweise hunderte österreichische Fans in Bayern, weil eine Baustelle anders als geplant nicht rechtzeitig fertig wurde. Turnierchef Philipp Lahm verpasste in der Gruppenphase wegen Bahn-Probleme den Anpfiff einer Partie.

Die Bahn räumte mehrmals Probleme ein und bat die Fahrgäste um Entschuldigung. „Wir sind in der Tat nicht ganz auf Höhe gewesen, unsere Verkehre bei der Europameisterschaft fuhren nicht rund“, sagte eine Bahnsprecherin Anja Bröker vor einer Woche in einem Fernsehinterview.

Keine nennenswerten Vorfälle

Positiv fällt die DB-eigene Bilanz beim Thema Sicherheit aus. Laut dem deutschen Staatskonzern kam es zu „keinen nennenswerten Vorfällen in den Zügen und an den Bahnhöfen“. 5.400 DB-Sicherheitskräfte waren demnach an den Bahnhöfen und in den Zügen unterwegs. Zwölf Millionen Reisende sind während der EM mit den ICE- und IC-Zügen der DB gefahren. Auch der EM-Pokal war mit der Bahn unterwegs und wurde über die Schiene zum Endspielort Berlin transportiert.