Auch Tage nach der 1:2-Niederlage Deutschlands gegen Spanien im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft sorgt ein nicht gegebener Elfmeter für eifrige Debatten. Zur Erinnerung: Ein Schuss von Jamal Musiala traf deutlich den Arm von Spanien-Außenverteidiger Marc Cucurella, die Pfeife des Schiedsrichters Anthony Taylor blieb allerdings stumm, auch Video Assistent Referee (VAR) Stuart Attwell ist nicht eingeschritten.

Genau über diesen VAR wird nun aber diskutiert. Der ehemalige deutsche Schiedsrichter Manuel Gräfe bringt nämlich ein interessantes Detail ins Spiel: Demnach fungierte Attwell bereits im Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark (2:0) als VAR. In diesem Spiel hatte Attwell seinem Schiedsrichter Michael Oliver das Signal gegeben, eine strittige Szene nochmals zu überprüfen: Die Hand des Dänen Joachim Andersen hatte eine Flanke von DFB-Spieler David Raum berührt. Der Schiedsrichter hatte danach auf Elfmeter für Deutschland entschieden.

Die Kritik von Gräfe: Attwell erneut auf ein Deutschland-Spiel anzusetzen, sei ein „unnötiges Risiko“, da er mit einer erneuten Überprüfung Deutschland wiederholt zum Sieg verhelfen hätte können.

Gräfe präzisierte: „Unnötig von der Uefa, Attwell diesem Druck auszusetzen. Ja, das muss ein VAR auf dem Niveau ausblenden können! Aber die Video-Schiris (Teil der Wahrheit) sind nicht so gute bzw. keine Top-Schiris. So kam eins zum anderen – leider!“