Vor den Wahlen in Frankreich hatte sich Kylian Mbappé kurz vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland politische Stellung bezogen: „Das ist ein wichtiger Moment in der Geschichte unseres Landes. Ich hoffe, dass wir die richtige Wahl treffen, und dass wir auch am 7. Juli noch stolz sind, dieses Trikot zu tragen. Die Jungen sind gefordert. Wir sind die junge Generation, die etwas verändern kann. Man sieht, wie die extreme Rechte weiter nach vorne kommt, aber wir haben die Zukunft in der Hand“, erklärte der französische Superstar und rief zur Wahlbeteiligung auf. „Jede Stimme zählt.“
Den Rechtsruck in seiner Heimat konnte der Neo-Real-Madrid-Star mit seinem Aufruf aber nicht verhindern. Und es dauerte auch nicht lange, ehe Mbappé nun Gegenwind aus rechtsgerichteten politischen Lagern bekommt. So erklärte Marine Le Pen, Chefin der rechtsextremen Partei Rassemblement National (RN), auf „CNN France“: „Die Franzosen haben es satt, belehrt und beraten zu werden, wie sie wählen sollen.“ Und weiter: „Mbappé repräsentiert nicht die Franzosen mit Migrationshintergrund, denn es gibt viel mehr von ihnen, die vom Mindestlohn leben, die sich keine Wohnung und keine Heizung leisten können, als Leute wie Herr Mbappé.
Kritik auch an Schauspielern, Fußballern und Sängern
Doch Le Pens Angriff richtet sich nicht ausschließlich gegen Mbappé: „Die Tendenz, dass Schauspieler, Fußballer und Sänger auftauchen und den Franzosen sagen, wie sie wählen sollen, und besonders Leute, die 1300 oder 1400 Euro im Monat verdienen, während sie Millionäre oder sogar Milliardäre sind, die im Ausland leben, kommt in unserem Land nicht gut an“, schimpft sie.
Die Rechtsnationalen hoffen, bei der entscheidenden Runde der Parlamentsneuwahl an diesem Sonntag die absolute Mehrheit zu holen und den Premier zu stellen. In der ersten Wahlrunde lagen sie wie schon bei der Europawahl vorn, gefolgt vom neuen Linksbündnis sowie dem Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron auf Rang drei.