Es hätte das Sommermärchen 2.0 werden sollen. Für Deutschland endete die Heim-Europameisterschaft im Viertelfinale. Die Art und Weise, wie dieses Aus zustande kam, darf den Lieblingsnachbarn aber hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lassen.
Über Jahrzehnte stellte Deutschland bei jeder Endrunde den Titelanspruch. Zwischen 2006 und 2016 kam der Weltranglisten-16. bei sechs Turnieren in Serie zumindest ins Halbfinale – mit der Krönung, dem WM-Titel 2014.
Zuletzt wurde der einstige Krösus zahm. Bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 kam das Aus in der Gruppenphase, bei der EM 2021 scheiterte man im Achtelfinale. Die Leistungen erinnerten jahrelang an ein Fußballentwicklungsland. Bei dieser EM hat sich Deutschland wieder zurückgemeldet. Die nächsten Jahre könnten dank Jamal Musiala und Florian Wirtz rosig werden – auch ohne Toni Kroos, der seine imposante Karriere (ohne EM-Titel) beendet.
Was dazu kommt: Die Fußballer haben eine ganze Nation wieder hinter sich gebracht. Oder wie es Teamchef Julian Nagelsmann ausdrückte: „Wir haben ein Land, das gerne in zu viel Tristesse versinkt, wieder geweckt.“ Selbiges gilt für das DFB-Team. Es wurde auch Zeit.