Merih Demiral hat mit seinen zwei Toren gegen Österreich für Gesprächsstoff gesorgt – und mit seinem Torjubel für einen handfesten Skandal. Der 26-Jährige zeigte nach seinem Doppelpack den Wolfsgruß, den Gruß der „Grauen Wölfe“, eine rechtsextreme Bewegung. In Deutschland wird diese seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet, in Österreich ist der Wolfsgruß gar verboten.

Merih Demiral und der Wolfsgruß
Merih Demiral und der Wolfsgruß © AFP / Ronny Hartmann

Während der EM sind aber politische Botschaften verboten – sowohl auf den Tribünen, als auch auf dem Spielfeld. Da wurde etwa das Transparent „Defend Europe“ im Sektor der ÖFB-Fans rasch entfernt (der ÖFB hat sich distanziert). Und die UEFA greift nun auch bei Demirals Verfehlung rigoros durch, wie die „Bild“-Zeitung zu wissen glaubt und berichtet. Der Innenverteidiger werde für zwei Spiele gesperrt, heißt es. Und damit fehlt der Innenverteidiger im Viertelfinale gegen die Niederlande genauso wie in einem möglichen Halbfinale.

Damit bekommt die Deutschland-Reise von Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdoġan noch mehr Brisanz. Erdoġan reist nach Deutschland, um der Mannschaft seine Unterstützung zu geben und dem Viertelfinale beizuwohnen. Bereits davor widerspricht der türkische Verband der Darstellung der deutschen Zeitung vehement. Zumindest berichten das türkische Medien, die ein Statement des türkischen Verbandes TFF zitieren in dem es heißen soll: „Die Nachricht, ‚Merih Demiral wurde von der UEFA für 2 Spiele gesperrt‘ der „Bild“-Zeitung entspricht nicht der Wahrheit. Wir haben eine Verteidigungsfrist bis morgen früh.“ Demnach könne jetzt noch gar kein Urteil gefallen sein.