Patrick Pentz: 2

Erwies sich als richtiger Nachrücker für den verletzten Alexander Schlager. Pentz zeigte einige starke und auch wichtige Paraden. Komplett außer Acht lassen kann man bei einem Torhüter jedoch nie, wenn es kein einziges Zu-Null-Spiel gab. Speziell nach dem Türkei-Match.

Stefan Posch 2+

Gegen Frankreich noch etwas holprig, steigerte sich der Steirer mit Fortdauer des Turniers zu einem der konstantesten Österreicher. Das ist mangels gleichwertiger Alternativen rechts hinten auch notwendig. Einer von drei Feldspielern, die jede Minute absolvierten.

Kevin Danso: 2-

Gegen Frankreich stark und wegen Kylian Mbappés gebrochener Nase in den internationalen Schlagzeilen. Aber seine späte Gelbe kostete ihn eineinhalb Spiele, um eine Sperre zu verhindern. Gegen die Türkei zurück in der Startelf. Auch er war bei Standards nicht immer souverän.

Gernot Trauner: 1-

Wie bitter-süß kann eine EM verlaufen? Der Innenverteidiger rückte gegen Polen in die Startelf, spielte gut und erzielte auch das 1:0. Angesichts seiner Muskelverletzung in dieser Partie war es das letztlich auch schon wieder. Persönlich hat er nichts falsch gemacht.

Philipp Lienhart: 2

Bedenkt man, dass der Freiburg-Legionär vor der EM ein halbes Jahr verletzt war und gerade noch fit wurde, muss man den Hut ziehen. Rückte zum Polen-Spiel in die Startelf und ließ sich nicht mehr verdrängen. Das verlorene Kopfball-Duell beim zweiten Tor der Türken trübt den Eindruck.

Maximilian Wöber: 3-

Der Innenverteidiger wird nicht leugnen, dass er sich die EM anders vorgestellt hat. Sein Eigentor gegen Frankreich war Pech. Gelbvorbelastet saß er gegen Polen nur auf der Bank. Für die persönliche Bilanz war es sehr wichtig, dass er gegen Holland ordentlich spielte.

Leopold Querfeld: 2

Als fünfter Innenverteidiger muss man nicht mit einem Einsatz rechnen. Doch der zukünftige Union-Legionär wurde in Berlin gegen die Niederlande in einer wichtigen Phase 26 Minuten lang ins kalte Wasser geworfen. Der 20-Jährige schwamm. Eine spannende Option für die Zukunft.

Phillipp Mwene: 3

Das Highlight ist mit seiner schönen Flanke zum Trauner-Tor gegen Polen schnell gefunden. Gegen Frankreich dafür an der Entstehung des Gegentors beteiligt. Letztlich agierte der Linksverteidiger durchschnittlich und konnte nicht die erhofften Akzente setzen.

Alexander Prass: 1-

In allen vier Partien im Einsatz, mit einer traumhaften Vorlage den Sieg gegen Polen eingeleitet und mit seinem zweiten Assist das 1:0 gegen die Niederlande erzwungen. Der Sturm-Kicker fordert Linksverteidiger Phillipp Mwene zunehmend heraus. Defensiv fehlt mitunter noch Routine.

Nicolas Seiwald: 1-

Wer inzwischen 19 Länderspiele in Folge durchgespielt hat, darf sich als unverzichtbar betrachten. Seiwald präsentierte sich in EM-Form und bewies mit seinem Arbeitspensum, warum Rangnick nie auf ihn verzichtet. Sein Thema bleibt die offensive Luft nach oben

Florian Grillitsch: 3-

Gegen Frankreich blass und gegen Polen nach enttäuschender Leistung zur Pause ausgetauscht. Seine EM-Bilanz rettet der verbesserte Auftritt gegen die Niederlande inklusive herrlichem Assist. Der 28-Jährige ist ein anderer Spielertyp, aber Xaver Schlager fehlte im zentralen Mittelfeld extrem.

Marcel Sabitzer: 2

Licht und Schatten. Das Frankreich-Spiel verlief zäh, doch gegen Polen (Elfer herausgeholt) und vor allem die Niederlande (tolles Tor, Man of the Match) drehte der Steirer auf. Auch gegen die Türkei wollte er spürbar vorangehen, konnte das Team jedoch nicht wie erhofft schultern.

Konrad Laimer: 3

Schuftete wie gewohnt, spulte unzählige Kilometer ab. Über den Output lässt sich streiten. Vom Bayern-Legionär darf man mehr und nachhaltigere Akzente erwarten. Dass Österreich am stärksten spielte, als er gegen die Niederlande eine Stunde auf der Bank saß, ist allerdings Zufall.

Christoph Baumgartner: 1-

Einer der auffälligsten Österreicher. Sein 2:1 gegen Polen befeuerte die Euphorie, gegen die Niederlande mit einem Assist. Gleichzeitig bleiben die vergebene Topchance gegen Frankreich und der Last-Minute-Kopfball, mit dem er am türkischen Torwart scheiterte.

Patrick Wimmer: 3+

Ein schwieriger Fall. In den ersten beiden EM-Spielen kam er jeweils als Joker und wusste frischen Wind ins Spiel zu bringen. Bei seiner Startelf-Chance gegen die Niederlande agierte er eher blass und kassierte auch noch die zweite Gelbe, weswegen er gegen die Türkei gesperrt fehlte.

Romano Schmid: 2

Nach zwei sehr kurzen Einsätzen gegen Frankreich und Polen wusste der Steirer gegen die Niederlande nicht nur wegen seines Kopfballtors zu gefallen. So erfrischend er in dieser Partie agierte, so sehr flog er gegen die Türkei eine Hälfte lang unter dem Radar.

Michael Gregoritsch: 3

Als einer der wertvollsten Spieler der EM-Quali hat sich der Stürmer das Turnier bestimmt anders vorgestellt. Musste nach der undankbaren Frankreich-Partie auf die Bank. Als er gegen die Türkei wieder relevante Spielzeit bekam, zeigte er mit dem Anschlusstreffer sein Können.

Marko Arnautovic: 2-

Zum Beginn nur Ersatz, erkämpfte sich der Rekordinternationale drei Startelf-Einsätze in Folge. Dabei agierte er mannschaftsdienlich und traf gegen Polen per Elfer. Bei seiner Qualität muss man jedoch gegen die Türkei verlangen, dass eine der Chancen drinnen ist.

Andreas Weimann: 3

Eigentlich sind die paar Minuten gegen die Niederlande nicht benotbar. Aber seinen Lebenslauf wird für immer ein EM-Einsatz zieren, das kann ihm niemand nehmen. Zudem steht er stellvertretend für alle Kadermitglieder ohne Einsatz. Auch sie erfüllen eine Rolle im Turnierverlauf.

Ralf Rangnick: 1-

Seine Art des Fußballs begeisterte über die Grenzen hinaus. Dass Österreich manche an einen Verein erinnerte, adelt seine Arbeit. Er bewies seine Fähigkeiten im In-Game-Coaching. So manche Startelf würde er im Rückblick aber eventuell anders zusammenstellen.