Österreichs Fußball-Nationalspieler haben am Donnerstag in Berlin einen freien Tag genossen. Fünf Tage vor dem EM-Achtelfinal-Showdown mit der Türkei am Dienstag (21.00 Uhr/live ServusTV) in Leipzig mussten Marko Arnautovic und Co. erst am Abend wieder im Teamquartier einrücken. Einige ÖFB-Kicker nutzten die Gelegenheit, um ins Stadtzentrum zu fahren, andere für eine Runde auf einem nahe gelegenen Golfplatz.
„Frei ist frei. Sie müssen uns nicht sagen, was sie tun“, berichtete ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel. Demnach seien einige Kicker am Vormittag auch im Hotel geblieben. „Das ist ganz ungezwungen.“ Schöttel selbst wollte den Nachmittag zu einer Stadtbesichtigung nutzen. „Nachdem wir mit Berlin bis jetzt gute Erfahrungen gemacht haben, sollten wir es uns auch einmal ein bisschen anschauen“, meinte der 57-Jährige.
Die Österreicher haben im Olympiastadion, keine 20 Bus-Minuten von ihrem Quartier im Stadtteil Grunewald entfernt, ihre beiden bisherigen EM-Siege gegen Polen (3:1) und die Niederlande (3:2) gefeiert. Bei einem Viertelfinal-Einzug würde am selben Ort eine Neuauflage des Duells mit den Niederländern warten, sofern diese in der ersten K.o.-Runde Rumänien bezwingen. „Das ist ein bisschen komisch, aber das ist eben so“, sagte Schöttel.
Hoffnung auf Trauner-Rückkehr lebt
Hoffnung besteht weiterhin, dass Verteidiger Gernot Trauner in einer späteren Turnierphase wieder zur Verfügung steht. Der Feyenoord-Rotterdam-Legionär hatte sich nach seinem Führungstor gegen Polen eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen und hat seither mit dem Training ausgesetzt, befindet sich aber nach wie vor beim Team. „Wenn es keine realistische Chance geben würde, dass er wieder eingreift, wäre er nicht mehr hier“, betonte Schöttel.
Selbst einen Einsatz des 32-Jährigen gegen die Türkei wollte Schöttel nicht ausschließen. „Wir habe noch ein paar Tage Zeit, da kann noch viel passieren“, meinte der Sportchef. Auch Trauner selbst müsse das Gefühl haben, dass es gehe. „Er ist ganz normal dabei und gut drauf“, sagte Schöttel. „Da gibt es von Tag zu Tag Entwicklung.“ Trauner sei aktuell das einzige Sorgenkind im ÖFB-Kader. „Andere haben auch so Wehwehchen, ich denke aber, dass wir da alles im Griff haben bis zum nächsten Spiel.“
Auch Maximilian Entrup weilte am Donnerstag in Berlin. Der Hartberg-Stürmer soll laut übereinstimmenden Medienberichten vor einem 1,3-Millionen-Euro-Transfer zum LASK stehen. Offiziell dürfte der Wechsel aber erst nach einem Medizincheck werden, den Entrup nach der EURO absolvieren wird. „Max ist ganz normal hier. Keiner hat das Camp verlassen, um irgendwo Medizinchecks oder Ähnliches zu machen“, versicherte Schöttel.
Entrup hält bei drei Länderspielen und hat im März im Test gegen die Türkei mit einem Kopftor zum 6:1-Endstand seinen ersten ÖFB-Treffer erzielt. Im Turnierverlauf kam der 26-jährige Wiener als Österreichs dritter Mittelstürmer hinter Arnautovic und Michael Gregoritsch bisher aber noch nicht zum Einsatz.