Belgien hat die erste Drucksituation bei der Fußball-EM überstanden. Mit einem 2:0 (1:0) gegen Rumänien holten die zum Auftakt ausgerutschten „Roten Teufel“ im zweiten Gruppenspiel die ersten drei Zähler. Youri Tielemans traf Samstagabend in Köln schon nach 73 Sekunden zur belgischen Führung, ehe Kevin De Bruyne in der 80. Minute alles klar machte. Die im ersten Spiel erfolgreich gewesenen Rumänen ließen davor ihre Chancen auf den Ausgleich aus.
Alle vier Mannschaften halten in der Gruppe E nun bei drei Punkten, wobei Rumänien nun vor Belgien noch immer Erster ist. Am Mittwoch trifft der Gruppenfavorit nun auf die Ukraine, Rumänien ist gegen die Slowakei im Einsatz.
Der Ankick liefert den Startschuss in eine turbulente Partie mit hohem Tempo. Die im ersten EM-Auftritt an ihrer Chancenverwertung gescheiterten Belgier legten forsch los und wurden umgehend belohnt. Jeremy Doku zog in den Strafraum und fand seinen Sturmtank Romelu Lukaku, der für den an der Strafraumgrenze lauernden Tielemans ablegte. Das 1:0 für Belgien war perfekt. Der Mittelfeldmann von Aston Villa war einer von vier Neuen, den Trainer Domenico Tedesco nach der Auftaktniederlage aufs Feld schickte. So absolvierte Innenverteidiger Jan Vertonghen (37) seinen 155. Einsatz im Teamtrikot.
Bereits dritter Lukaku-Treffer aberkannt
Die von vielen Fans begleiteten Rumänen waren nicht geschockt. Abwehrchef Radu Dragusin stieg nach einem Eckball hoch, Belgiens Schlussmann Koen Casteels drehte den Kopfball noch über die Latte (5.). Dann war wieder Belgien am Drücker, das immer wieder über seine Flügelzange mit Doku und Dodi Lukebakio gefährlich Richtung rumänischer Strafraum zog. In der Mitte forderte De Bruyne den Ball. Lukaku setzte sich mit viel Körpereinsatz durch, wurde beim Torschuss aber gerade noch geblockt. Dann scheiterte Lukabakio an einer Flugeinlage des rumänischen Keepers Florin Nita. Die Rumänen lauerten derweilen in erster Linie auf Konter.
Der erste Torschuss der zweiten 45 Minuten gehörte den Rumänen durch Dennis Man. Valentin Mihaila profitierte dann von einem Patzer der Belgier, brachte aber keinen gefährlichen Abschluss zustande. Auf der anderen Seite nahm De Bruyne zweimal Maß, schoss aber knapp daneben bzw. scheiterte an Nita. Erst zehn Minuten der zweiten Halbzeit waren da gespielt. Lukaku erlebte schließlich ein Déjà-vu. Der Mittelstürmer war nach einem Lochpass von De Bruyne auf und davon, traf zum vermeintlichen 2:0 und jubelte über das Ende seiner Torsperre (64.). Der Treffer zählte aber aufgrund eine knappen Abseitsstellung nicht, eine Fußspitze war Lukaku vorne. Es war das dritte Tor, das ihm bei dieser EM mittels Videobeweis aberkannt wurde.
Rumänien war weiter im Spiel. Man hatte die Riesenchance auf den Ausgleich, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins am sich breit machenden Casteels (68.). Noch vor den finalen zehn Minuten schafften die Belgier eine Vorentscheidung. Casteels war dieses Mal der Vorbereiter, sein Abschlag wurde zur idealen Vorlage für De Bruyne, der mit viel Einsatz abschloss. Rumänien versuchte noch einmal alles, der eingewechselte Denis Alibec kam dem Anschlusstor nahe. Mehr ließ Belgien nicht mehr zu.