Es fühlt sich immer noch an wie ein Traum, aus dem sie alle am liebsten nie wieder aufwachen wollen. 3,7 Millionen Georgier fiebern dieser Tage mit ihrer Fußballnationalmannschaft mit. Einer Mannschaft, die erstmals überhaupt bei einem Turnier dieser Größenordnung dabei ist, übers Nations-League-Play-off und ein sensationelles Elfmeterschießen gegen Griechenland das Ticket für Deutschland buchte. „Und das bedeutet meinem ganzen Volk unglaublich viel, alle waren schon so stolz auf uns, als wir es dann wirklich geschafft haben, wir haben zusammen zwei Tage lang gefeiert“, erinnert sich Nationalspieler Sandro Altunashvili mit glänzenden Augen an diese magische Nacht zurück.

Gegen die Türken gab‘s Altunashvilis EM-Debüt
Gegen die Türken gab‘s Altunashvilis EM-Debüt © IMAGO

Der 27-Jährige verdient, ebenso wie Sturm-Meisterkicker Otar Kiteishvili, sein Geld in der heimischen Bundesliga, ist Sechser beim WAC. Und durfte im ersten Spiel der Euro, dem unglücklichen 1:3 nach einem richtig spektakulären Spiel gegen die Türken in Dortmund, sogar in der Schlussphase in seinem erst sechsten Länderspiel auf der ganz großen Bühne debütieren. Die nächste Sensation sollte an diesem Tag einfach nicht sein, wobei die Georgier sich mehr als teuer verkauften. Mit Stolz und viel Herz gehen sie es in Deutschland an. Alle zusammen, Spieler und Fans. Tränen in den Augen der Zuschauer und der Kicker beim Klang der Hymne, eine aggressive Spielweise über das ganze Feld und der Glaube daran, auch hier etwas schaffen zu können, all das treibt die Georgier an.

Im Play-off gegen die Griechen war Kiteishvili dabei
Im Play-off gegen die Griechen war Kiteishvili dabei © AP / Tamuna Kulumbegashvili

So auch heute gegen Tschechien, das gegen Portugal toll verteidigte, unglücklich in der 95. Minute noch das 1:2 kassierte und in diesem Duell ebenfalls schon siegen muss, um das Achtelfinale weiter anzupeilen. Die Georgier sind weiter von sich überzeugt, wissen aber auch um ihre Rolle und Fähigkeiten. „Gegen die Türkei fehlten ein bisschen Talent und ein bisschen Erfahrung. Das können wir nur dazugewinnen, wenn wir an solchen Turnieren teilnehmen“, erklärt Trainer und Ex-Weltklasseverteidiger Willy Sagnol, der auch auf den zuletzt angeschlagenen Kiteishvili zurückgreifen kann und natürlich wieder auf Topstar Chwitscha Kwarazchelia von Napoli setzt.

Verteidigen wird gegen Tschechien wieder elementar wichtig sein, denn die Tschechen werden diesmal in anderer Rolle kommen, als gegen Portugal und das Spiel machen. „Wenn wir so in die nächsten Spiele gehen, noch aktiver werden und ein bisschen, oder besser gesagt viel mehr nach vorne zeigen, können wir erfolgreich sein“, sagt Torjäger Patrik Schick