Die Ukraine hat am Freitag zurückgeschlagen und darf bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland weiter auf das Achtelfinale hoffen. Gegen die Slowakei stellten nach frühem Rückstand durch Ivan Schranz (17.) Tore von Mykola Schaparenko (54.) und Roman Jaremtschuk (80.) die Partie in Düsseldorf auf den Kopf. Vier Tage nach dem missglückten 0:3-Auftakt gegen Rumänien halten die Ukrainer in der spannenden Gruppe E damit ebenso wie die Slowakei bei drei Punkten.

Schon in der Anfangsphase im Fokus stand Ukraine-Goalie Anatolij Trubin. Der Benfica-Legionär kam nach dessen zwei Patzern gegen Rumänien für Champions-League-Gewinner Andrij Lunin ins Tor und zeichnete sich in der 10. Minute bei einer slowakischen Doppelchance beide Male aus Kurzdistanz erst gegen Lukas Haraslin, dann gegen Schranz aus. Wenig später war er aber geschlagen. Nach Einwurf durfte Haraslin unbedrängt flanken und Schranz ebenso unbedrängt zu seinem zweiten Turniertor einköpfeln.

Die Slowakei, im Vergleich zum sensationellen 1:0-Sieg über Belgien personell unverändert, ließ dem Gegner nun mehr Spielanteile, kontrollierte scheinbar aber weiter das Geschehen. Doch die Ukraine nützte die Gelegenheit für mehrere Konterstöße und hätte zur Pause durchaus schon einen Treffer am Konto haben können. Artem Dowbyk wurde knapp vor dem Tor nach schönem Haken in letzter Sekunde geblockt (28.), sechs Minuten später knallte Verteidiger Oleksandr Tymtschyk den Ball an die Stange (34.).

Schaparenkos Treffer leitete Wende ein

Dowbyk eröffnete auch die zweite Hälfte mit einer guten Chance, brachte den Kopfball nach Konter und Flanke Mychajlo Mudryks aus guter Position aber nicht mehr ganz aufs lange Eck (51.). Wenig später war der Bann freilich gebrochen: Nach Ballgewinn vor dem eigenen Sechzehner ging es schnell Richtung slowakisches Tor, der im Strafraumzentrum alleinstehende Schaparenko vollendete schließlich zum 1:1.

Die Ukraine war jetzt im Fluss, dominierte das Geschehen und brachte die Slowaken mehrmals ins Schwimmen. Echte Chancen folgten zwar nur noch wenige, sie reichten aber, um die Wende perfekt zu machen. Mudryk traf aus spitzem Winkel nur die Stange (74.), in der nächsten guten Szene nahm sich Joker Jaremtschuk nach weitem Zuspiel den Ball gut herunter und spitzelte ihn vorbei an Goalie Martin Dubravka ins Tor.

Highlights

Die Slowakei, die schon mit einem Bein im zweiten EM-Achtelfinale der Verbandsgeschichte gestanden war, blieb bei ihrer Schlussoffensive glücklos: Denis Vavro traf den Ball nach Corner aus gut zehn Metern nicht richtig. Für die Ukraine wartet am Mittwoch ein „Finale“ gegen Belgien, die Slowakei trifft auf Rumänien.