Sie war seit Tagen das beherrschende Thema in und rund um Frankreichs Nationalmannschaft. Die „Nase der Nation“, besser gesagt jene von Superstar Kylian Mbappé. Seit seinem Zusammenprall im ersten Gruppenspiel mit ÖFB-Innenverteidiger Kevin Danso ist diese nämlich gebrochen. Und der Wettkampf gegen die Zeit bis zum heutigen Spiel gegen die Niederländer begann im französischen Lager. Rätselraten inklusive.
Die Franzosen selbst befeuerten die Spekulationen nämlich auch selbst, sorgten geschickt dafür, die ganze Woche über Gesprächsthema zu bleiben. Noch am Dienstag hatte der Verband nämlich verlautbart, Mbappé sei fürs heutige Spiel kein Thema. Doch schon am Mittwoch wurde der 25-Jährige bereits wieder am Fußballplatz gesichtet, ein dickes Pflaster zierte beim Individual- und Schusstraining seine Nase. Am Donnerstag kam schließlich die Klarheit. „Es geht in die richtige Richtung. Wir werden dafür sorgen, dass er zur Verfügung steht“, sagte Teamchef Didier Deschamps nach der Vorbereitung auf das Topspiel.
Mbappé wird also als „Maskenmann“ ins Spiel gehen, über sein neues Accessoire durften sogar Fans in sozialen Medien abstimmen. Eine in den französischen Nationalfarben blau, weiß und rot ist es geworden und wurde im Abschlusstraining in Leipzig erstmals getestet. Und damit kann er auch eine lästige, lange unerledigte Aufgabe endlich erfüllen. Mbappé wartet nämlich seit fünf Euro-Einsätzen auf sein erstes Tor. Vielleicht erweist sich die lädierte Nase ja ausgerechnet als Torriecher.
Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps wird übereinstimmenden französischen Medienberichten zufolge an diesem Freitag (21.00 Uhr/ServusTV) gegen die Niederlande auf Fußball-Superstar Kylian Mbappé in der Startelf verzichten. Der 25-Jährige wird demnach erst einmal auf der Bank sitzen. Er müsse sich gedulden, schrieb die Sportzeitung „L‘Équipe“ am Freitag. Wie auch „Le Parisien“ schrieb, soll er beim Abschlusstraining nur leichte Übungen absolviert haben. In den ersten 15 Minuten, die für Medien zugänglich gewesen waren, hatte er vor allem mit der Maske zu kämpfen gehabt. Immer wieder hatte er sie zurechtgerückt, auch Betreuer mussten helfen.
Auch das erste Länderspieltor fiel gegen die Niederländer
Mit den Niederlanden könnte jedenfalls der perfekte Gegner für diese Mission kommen. In bisher sechs Spielen gegen die „Oranjes“ netzte Mbappé fünfmal, da war auch sein erstes Länderspieltor 2017 dabei. Zudem gewann die „Equipe Tricolore“ sieben der letzten acht Duelle. „Die Menschen erwarten, dass Frankreich die EM gewinnt. Oder Spanien, Deutschland oder England. Aber Bayer Leverkusen war auch kein Favorit. Es geht darum, ob du als Mannschaft funktionierst oder nicht. Wir sind hier nicht, um fröhlich mitzuspielen. Wir sind hier, um zu gewinnen“, sagt Jeremie Frimpong, ausgestattet mit Selbstvertrauen nach dem Double mit Leverkusen.
Klar ist auch: Wer heute gewinnt, steht in der Österreich-Gruppe schon vor dem abschließenden Spieltag im Achtelfinale, ehe die ÖFB-Elf zum Schluss der Gruppenphase am Dienstag (18 Uhr) noch die Niederländer vor der Brust hat.