Es ist die neue „Nase der Nation“. Frankreichs Superstar Kylian Mbappé hat sich am Montagabend im EM-Auftaktspiel gegen Österreich (1:0) einen Nasenbeinbruch zugezogen. Das bestätigte der französische Fußballverband (FFF) in der Nacht auf Dienstag. Der 25-Jährige muss vorerst nicht operiert werden, hieß es nach ersten Untersuchungen in einem Krankenhaus in Düsseldorf. Mbappé hatte sich die Verletzung in einem Luftduell mit ÖFB-Verteidiger Kevin Danso zugezogen.
„Vorschläge für Masken?“, fragte Mbappé Dienstagfrüh bereits seine Follower auf „X“ (früher Twitter). Laut Verbandsangaben werde der künftige Real-Madrid-Stürmer in den kommenden Tagen im EM-Quartier in Paderborn behandelt, eine Operation sei nicht unmittelbar notwendig. „Eine Maske wird angefertigt, sodass es die Nummer 10 des französischen Teams nach einer Behandlungszeit in Betracht ziehen kann, wieder in den Bewerb einzusteigen“, hieß es in der FFF-Stellungnahme.
Die Franzosen treffen in ihrem zweiten Gruppenspiel am Freitag (21 Uhr) in Leipzig auf die Niederlande, ehe zum Abschluss der Österreich-Gruppe-D vier Tage später in Dortmund Polen wartet. Teamchef Didier Deschamps wollte unmittelbar nach dem Duell mit dem ÖFB-Team nicht über die Ausfallsdauer spekulieren, betonte aber: „Eine französische Nationalmannschaft – egal welche Mannschaft – mit ihm ist immer stärker. Wenn es aber anders kommen sollte, werden wir auch ohne ihn weiterkämpfen.“
Deschamps wirkte von der Verletzung seines Starspielers mitgenommen. „Das ist natürlich der Negativpunkt des heutigen Abends“, sagte der Langzeit-Coach, „wir haben keine Federn gelassen, aber eine Nase.“
Österreichs Tormann Patrick Pentz hatte sofort erkannt, dass sich der Superstar verletzt hat und Hilfe herbeigerufen: „Sein Gesicht war voller Blut. Du weißt ja nicht, ob es ein Cut ist oder Schlimmeres. Da legt man dann schon eine faire Haltung an den Tag. Nicht so wie er!“
Pentz meint damit Mbappés Unsportlichkeit, als er sich nach seiner Rückkehr auf das Feld auf den Rasen fallen ließ: „Das ist ein Wahnsinn. Solche Situationen will man in solch einem Turnier eigentlich nicht sehen.“
Als Mbappé zuvor alleine auf den rot-weiß-roten Schlussmann zulief, behielt dieser die Nerven und der Superstar setzte den Ball am Tor vorbei. „Er ist auch nur ein Mensch, wie wir alle. Er ist schneller als die meisten, aber sonst ist er ein ganz normaler Spieler“, findet Pentz, „viel haben wir von ihm nicht zugelassen. Wir haben Topverteidiger. Stefan Posch und Kevin Danso hatten ihn absolut im Griff.“