Bei der EM 2016 dachte Österreich, es im Auftakt-Spiel mit einem krassen Außenseiter zu tun zu haben und wurde mit einer 0:2-Niederlage bitter bestraft. Seither hat sich Ungarn noch einmal deutlich weiterentwickelt. Fünf Spieler im Aufgebot haben Österreich-Bezug.

SALZBURG,AUSTRIA,24.MAY.15 - SOCCER - tipico Bundesliga, Red Bull Salzburg vs WAC Wolfsberg. Image shows Peter Gulacsi (RBS). Photo: GEPA pictures/ Mathias Mandl
SALZBURG,AUSTRIA,24.MAY.15 - SOCCER - tipico Bundesliga, Red Bull Salzburg vs WAC Wolfsberg. Image shows Peter Gulacsi (RBS). Photo: GEPA pictures/ Mathias Mandl © GEPA pictures/ Mathias Mandl

Peter Gulacsi: Man darf davon ausgehen, dass es der Torhüter nicht bereut hat, im Sommer 2013 die Ersatzbank des FC Liverpool hinter sich gelassen zu haben, um Red-Bull-Mitarbeiter zu werden. Denn das ist er bis heute. Erst zwei Jahre lang in Salzburg, seither in Leipzig, wo der inzwischen 34-Jährige Ende Mai bis 2026 verlängert hat. Das Sprungbrett Salzburg wusste Gulacsi von Beginn an zu nutzen. Bereits in seiner ersten Spielzeit wurde er zum Torhüter der Saison gewählt.

Attila Szalai 2017 im Rapid-Trikot
Attila Szalai 2017 im Rapid-Trikot © GEPA

Attila Szalai: Der damalige Rapid-Trainer Zoran Barisic schwärmte vom 18-Jährigen, als er ihn am vorletzten Spieltag der Saison 2015/16 ins kalte Wasser warf. Es sollte sein einziger Bundesliga-Einsatz bleiben. Denn Barisic war wenig später Geschichte. Sein Nachfolger Mike Büskens hatte keine Verwendung für den Innenverteidiger, der bereits im Alter von 14 Jahren in den Hütteldorfer Nachwuchs gewechselt war. Eine verlorene Spielzeit in der Regionalliga Ost später ging es zurück in die Heimat. Eine millionenschwere Fehlentscheidung von Rapid. Denn nach einem Zwischenstopp auf Zypern bei Apollon Limassol schlug Fenerbahce zu. Im Sommer 2023 bezahlte Hoffenheim 12,3 Millionen Euro. In Deutschland klappte es für den 26-Jährigen bislang nicht nach Wunsch. Sowohl in Hoffenheim, als auch bei seiner Leihe nach Freiburg drückte er zumeist die Ersatzbank.

Bendeguz Bolla (r.) gegen den Kosovo
Bendeguz Bolla (r.) gegen den Kosovo © AFP

Bendeguz Bolla: Der Rechtsverteidiger wird zur neuen Bundesliga-Saison am österreichischen Markt auftauchen. Rapid hat den Rechtsverteidiger unter Vertrag genommen und hegt große Hoffnungen. „Durch seine offensive Spielweise und seine Flankenqualität wird er unser Spiel im Ballbesitz noch variabler machen“, prophezeit Sportchef Markus Katzer. Der 24-Jährige kommt ablösefrei von Premier-League-Verein Wolverhampton, der ihn in den vergangenen drei Saisonen in die Schweiz zu Grasshoppers sowie Servette Genf verliehen hatte.

Dominik Szoboszlai brachte Salzburg 36 Millionen Euro
Dominik Szoboszlai brachte Salzburg 36 Millionen Euro © AP

Dominik Szoboszlai: Über den unumstrittenen Superstar im ungarischen Team muss man nicht lange diskutieren. 70 Millionen Euro war der Mittelfeldspieler dem FC Liverpool im vergangenen Sommer wert. Kassiert hat neben RB Leipzig auch der konzerninterne Partnerverein Salzburg, nämlich eine Weiterverkaufsbeteiligung von 20 Prozent. Damit verdienten die Mozartstädter insgesamt 36 Millionen Euro mit jenem Talent, das sie im Alter von 16 in ihre Akademie lotsten. Via FC Liefering ging es schnell zu den Salzburg-Profis, mit denen das Ausnahmetalent vier Mal Meister wurde und 2019/20 zum Spieler der Bundesliga-Saison gekürt wurde. Mit 23 ist Szoboszlai bereits Kapitän und Gesicht eines Nationalteams, das bei der Euro viel vor hat: „Wir haben ein sehr gutes Team. Es ist wie eine große Familie. Zusammen können wir alles erreichen.“

Barnabas Varga als Lafnitz-Goalgetter
Barnabas Varga als Lafnitz-Goalgetter © GEPA

Barnabas Varga: Die Wahrscheinlichkeit, dass der 29-Jährige einmal dieser Familie angehören würde, war denkbar gering, als er noch als Gelegenheitsarbeiter im Weinbau tätig war oder in einer Firma für Garagentore werkte. Als Grenzgänger kickte er in der burgenländischen Provinz für den SV Eberau, bei dem er mit 15 Jahren andockte und erst mit 21 als gefürchteter Goalgetter der Burgenlandliga den nächsten Schritt wagte. Zu den Amateuren des SV Mattersburg. Dessen Erste kickte damals noch in der Bundesliga, in welcher Varga in 16 Einsätzen ein Tor gelang. Im Jänner 2019 ging es für ein Jahr in die Steiermark zum SV Lafnitz, bei dem er zeitweise ein Angriffs-Duo mit einem gewissen Maximilian Entrup bildete. So richtig ging sein Stern jedoch nach der Rückkehr in die Heimat auf. Mit Gyirmot schaffte er den Aufstieg in die erste Liga, in der er für den FC Paksi (26 Tore) und in dieser Spielzeit für Ferencvaros (20 Tore) wie am Fließband traf und jeweils Torschützenkönig wurde.