Es ist Österreichs dritte EM-Teilnahme in Serie. Nach dem Vorrunden-Aus 2016 und dem Achtelfinaleinzug 2021 soll auch diesmal wieder die K.o.-Phase erreicht werden. Aber: Die Losfee meinte es nicht unbedingt gut mit dem Team von Teamchef Ralf Rangnick. In Gruppe D treffen die ÖFB-Stars auf Frankreich, die Niederlande und Polen.

Immer wieder, immer wieder, immer wieder Österreich

Marko Arnautovic und das ÖFB-Team sind bereit
Marko Arnautovic und das ÖFB-Team sind bereit © GEPA

Die Euphorie ist in Österreich (noch) nicht flächendeckend spürbar, und doch: Viele Fans und auch Teile des ÖFB-Umfelds gehen durchaus selbstbewusst in die EM-Endrunde. Das ist auch gut so, hat man doch die Klasse, auch Top-Nationen zu ärgern oder gar zu besiegen. Aber: Favoriten sind in der Gruppenphase andere. Das Team von Ralf Rangnick wird wohl um Rang drei kämpfen müssen, um das Achtelfinale zu erreichen. Frankreich liegt in der Weltrangliste auf Rang zwei, die Niederlande auf Platz sieben. Österreich ist nur 25. und Polen quasi auf Augenhöhe 28. Die Ausfälle von Kapitän David Alaba und Mittelfeldmotor Xaver Schlager machen die Mission K.o.-Phase nicht einfacher für die ÖFB-Auswahl. Aber: Die Stimmung im Team passt, beim ersten öffentlichen Training in Berlin waren 3000 Fans dabei und sorgten bereits für EM-Flair. Auch die Serie von sieben ungeschlagenen Spielen in Folge macht dem ÖFB-Team Mut.

Der neue „Königliche“ im Fokus

Kylian Mbappe ist einer der Topstars der EM
Kylian Mbappe ist einer der Topstars der EM © AFP

Es ist die Nation, die es zu schlagen gilt! Wieder einmal. Frankreich ist nicht ohne Grund der große Topfavorit auf den EM-Titel. 2022 wurde man als bestes europäisches Team bei der Weltmeisterschaft Zweiter, nachdem man 2018 den WM-Titel gewonnen hatte. Bei der EM 2016 im eigenen Land sicherten sich die Franzosen Rang zwei, nur die EM 2021 lieft nicht nach Wunsch, scheiterte man schon im Achtelfinale. Das soll heuer verhindert werden. Derjenige, der dafür sorgen soll, ist Kylian Mbappé. Der Stürmerstar machte kürzlich mit seinem Wechsel zu Real Madrid Schlagzeilen, jetzt gilt der Fokus aber ganz alleine dem Nationalteam. Und der 25-Jährige kann auf beinahe all seine Mitspieler zählen. Denn: Verletzungssorgen haben die Franzosen im Vergleich zu den drei Gruppengegnern keine. Alles, was Rang und Namen hat, ist dabei. Lediglich Paul Pogba fehlt im Aufgebot, allerdings hat sich der Mittelfeldspieler mit einer Dopingsperre selbst aus dem Rennen genommen.

Orange Defensiv-Stärke

Virgil van Dijk führt die Niederlande als Kapitän an
Virgil van Dijk führt die Niederlande als Kapitän an © AFP

„Hup Holland Hup“ ist der niederländische Schlachtruf schlechthin. Es bedeutet so viel wie „Auf geht‘s, Holland“. Und aufgehen soll für die Niederländer bei dieser EM viel. Als einer der Titelmitfavoriten ist die Defensive um Liverpool-Star Virgil van Dijk das Prunkstück der „Oranje“. Einziger Wehrmutstropfen: Im Mittelfeld müssen die Niederländer Barcelona-Star Frenkie de Jong vorgeben, eine Knöchelverletzung macht eine Teilnahme unmöglich. Außerdem fehlt dem 27-Jährigen jegliche Spielpraxis, seit Anfang April hat de Jong keine Partie mehr absolviert. Aber auch ohne den Spanien-Legionär ist der Kader gespickt mit Weltklasse-Kickern. Nicht nur defensiv, auch offensiv hat das Team was zu bieten. Memphis Depay, Xavi Simons und Co können jede Abwehr schwindelig spielen. Hoffentlich nur nicht die österreichische...

Bangen um den Stürmerstar

Robert Lewandowski
Robert Lewandowski © AP

Spricht man vom polnischen Nationalteam, kommt man am Namen Robert Lewandowski nicht vorbei. Der Barcelona-Angreifer ist unumstritten der Starspieler der Polen. Genau das ist auch das Problem. Der 35-Jährige ist nicht fit, ein Muskelfaserriss am hinteren Oberschenkel setzt den Offensivspieler außer Gefecht. Zumindest in der Eröffnungspartie gegen die Niederlande fehlt „Lewa“. „Wir tun alles, damit Robert das zweite Spiel gegen Österreich bestreiten kann“, sagt Polens Teamarzt Jacek Jaroszewski. Sollte sich die „Wunderheilung“ tatsächlich ausgehen, ist zumindest davon auszugehen, dass Lewandowski nicht bei 100 Prozent sein wird. Die Stürmer sind sowieso die Baustelle der Polen. Arkadiusz Milik (Juventus Turin) verpasst die EM nach einer vor wenigen Tagen erlittenen Knieverletzung.