Hartberg-Stürmer Maximilian Entrup ist Teil des ÖFB-Kaders bei der Europameisterschaft 2024. Das steht seit heute fest, als Teamchef Ralf Rangnick die 26 Spieler genannt hat, die Österreich in Deutschland vertreten werden. Entrup ist der erste ÖFB-Nationalspieler der je für Hartberg gespielt hat, freilich auch der erste EM-Teilnehmer, der je für Hartberg gespielt hat – sieht man von Kurzzeit-Hartberger Tino-Sven Susic ab, der Bosnien 2014 bei der WM vertreten hat.

„Das ist eine tolle Geschichte, einfach ein Märchen“, sagt Hartberg-Geschäftsführer Erich Korherr. Zur Erinnerung: Hartberg holte den Mittelstürmer vergangenen Sommer aus der Regionalliga in die Bundesliga, der 26-Jährige funktionierte bei den Hartbergern von Anfang an. Mit zwölf Saisontoren war er in seiner ersten Bundesligasaison der beste Torschütze des TSV – und das, obwohl er fünf Runden aufgrund einer Bandscheibenvorwölbung verpasste. Schon im Winter scheiterte ein Transfer zu Holstein Kiel – mittlerweile Aufsteiger in die Deutsche Bundesliga – erst im allerletzten Moment. Mehr als 1,5 Millionen Euro hätte der Transfer den Hartbergern gebracht. Trifft Entrup in Deutschland – er hält bei einem Tor bei drei Länderspiel-Kurzeinsätzen – würde sein Marktwert wohl deutlich steigen. Ob Entrup zu halten sein wird? „Das wird man sehen. Jetzt hat er sicher nur einen Kopf für die Europameisterschaft“, sagt Korherr.

Hartberg sucht bereits den nächsten Maximilian Entrup

Und er will die Nominierung ganz klar als die „Krönung“ der Saison des Spielers sehen. Aber auch als großen Erfolg des Vereins und des Trainerteams. „Als Hartberg wird es immer darum gehen: Spieler finden, die irgendwo verborgen sind und dann bei uns explodieren“, sagt Korherr. „Das ist den Verantwortlichen hier perfekt gelungen. Das so zu wiederholen, wird sehr schwer.“ So oder so: Die Hartberger sind bereits auf der Suche nach den nächsten verborgenen Talenten.

Dass Entrup bei der Europameisterschaft dabei ist, bringt den Hartbergern auch Geld. Die UEFA bezahlt den abstellenden Vereinen eine gewisse Gebühr – und zwar ab zehn Tage vor dem ersten Pflichtspiel bis zum Tag nach dem letzten. Im Fall der Österreicher zunächst also zumindest für 20 Tage.