Ralf Rangnick ist kein Freund von Verboten. Während Italiens Teamchef Luciano Spalletti vor der Fußball-EM in Deutschland die PlayStations aus den Zimmern seiner Spieler verbannt hat, verlässt sich Österreichs Cheftrainer auf die Eigenverantwortung. „Ich bin nicht auf den Spielerzimmern, um zu schauen, was die dort machen“, betonte der 65-Jährige am Freitag in Wien in seiner Pressekonferenz vor der EM-Generalprobe in der Schweiz.
Seinen Beobachtungen nach würden sich die ÖFB-Kicker relativ oft in der Hotellobby aufhalten, sich austauschen und Gespräche führen. „Es würde mich wundern, wenn unsere Jungs auf den Zimmern stundenlang PlayStation spielen würden“, sagte Rangnick. Wenn man sich einmal eine Stunde der Spielkonsole widme, sei das auch in Ordnung. „Ich bin kein Fan von Verboten. Ich verlasse mich auf die Jungs, dass die schon Dinge machen, die ihnen guttun.“
Spalletti, im Vorjahr Meistermacher von SSC Napoli, sieht das anders. Weil im Herbst vor dem EM-Quali-Entscheidungsspiel gegen die Ukraine (0:0) bis tief in die Nacht gezockt wurde, gibt es PlayStations im italienischen Team nur noch in einem Gemeinschaftsraum.
Auch im ÖFB-Camp würde laut Marcel Sabitzer - speziell von der jüngeren Generation - auf die Spielkonsole zurückgegriffen. „Wir haben aber keine Probleme, Zeit totzuschlagen“, behauptete der Dortmund-Legionär. „Wir sind eine homogene Truppe, wir haben Spaß miteinander.“