Exakt drei Monate vor dem Eröffnungsspiel am 14. Juni in München gegen Schottland nominierte DFB-Chefcoach Julian Nagelsmann am Donnerstag in Frankfurt gleich sechs Neulinge für die Testspiele gegen Frankreich und die Niederlande. Zugleich verzichtet der 36-Jährige auf prominente Akteure wie Mats Hummels, Niklas Süle, Leon Goretzka oder Goalie Kevin Trapp.
Im 26 Mann umfassenden Aufgebot stehen neben den prominenten Rückkehrern Manuel Neuer und Toni Kroos als A-Team-Neulinge die drei Stuttgarter Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav, der Münchner Youngster Aleksandar Pavlovic, Jan-Niklas Beste vom 1. FC Heidenheim sowie der Hoffenheimer Maximilian Beier. Der siebente Profi ohne Länderspiel-Einsatz ist Hoffenheim-Torhüter Oliver Baumann, der schon mehrmals im DFB-Elitekreis dabei war.
Nagelsmann reagiert mit seiner Radikalkur zum Start in ein Turnierjahr auch auf die ernüchternden Niederlagen im vergangenen November gegen die EM-Teilnehmer Türkei (2:3) und Österreich (0:2). „Wir wollten einige Spieler mit einem anderen Profil sehen. Die Tür ist für niemanden verschlossen“, sagte der Teamchef. Großer Verlierer der Nominierung ist als Verein Borussia Dortmund, das mit Angreifer Niclas Füllkrug nur noch einen Spieler stellt. Gewinner ist der formstarke VfB Stuttgart mit vier Profis. Angeführt wird der Kader von Kapitän Ilkay Gündogan.
Vom FC Bayern fehlt der nach seinem Platzverweis gegen das ÖFB-Team für drei Länderspiele gesperrte Angreifer Leroy Sané. Sein Vereinskollege Thomas Müller zählt dagegen weiterhin zum Team, das gegen Frankreich (23. März in Lyon) und die Niederlande (26.3. in Frankfurt) erstmals mit den am Donnerstag präsentierten neuen EM-Trikots - einmal in klassischem Weiß, einmal knallig pink - antreten wird.
Nagelsmann wird seinen Kader am Montag in Frankfurt versammeln und auf die ersten Länderspiele 2024 vorbereiten. Neben Schottland sind Ungarn und die Schweiz die weiteren deutschen Gruppengegner bei der Heim-EM vom 14. Juni bis 14. Juli.