Der Auftritt von der Ukraine im WM-Play-off gegen Schottland am Mittwoch löst viele Emotionen bei den Spielern und den Fans aus. Klar ist, dass außerhalb Schottlands die Herzen für die kriegsgeplagten Ukrainer schlagen wird. Die Spieler der Ukraine sprechen von einem der wichtigsten Spiele ihres Lebens.

Aleksander Sintschenko weiß, wie es sich anfühlt, wenn Träume in Erfüllung gehen. Vor gut einer Woche wurde der Ukrainer an einem dramatischen letzten Spieltag mit Manchester City englischer Fußball-Meister. Doch dies ist kein Vergleich zu den Emotionen, die das Spiel am Mittwoch in Glasgow auslöst. Sintschenko kämpft dann mit der Nationalmannschaft um die Teilnahme an der WM-Endrunde in Katar.

"Das Spiel ist eines der wichtigsten meines Lebens", sagte Sintschenko, und obwohl es für ihn und seine Teamkollegen im Hampden Park nicht um Leben und Tod geht, ist der Krieg doch allgegenwärtig in diesen Tagen. "Wir bekommen ständig Nachrichten von unseren Soldaten, und sie haben nur einen Auftrag: Bitte macht alles, um zur WM zu kommen", berichtete Mittelfeldspieler Taras Stepanenko der "BBC".

Sie werden es versuchen, das auf jeden Fall, auch wenn die Voraussetzungen nun alles andere als ideal waren und sind. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine habe er einen Monat lang nicht trainiert, erzählte Stepanenko, der bei Schachtar Donezk unter Vertrag steht.

Er und die anderen haben sich im Trainingszentrum des slowenischen Verbandes nahe Ljubljana vorbereitet, ab und an gab es Spiele wie am 10. Mai gegen Borussia Mönchengladbach. Nein, die Vorbereitung auf das Spiel war nicht optimal und sorgenfrei schon gleich gar nicht - aber das, sagte Stepanenko, müsse eben wettgemacht werden. "Es geht hier nicht nur um ein Fußballspiel. Wir müssen mit Seele und Herz spielen", betonte er. Sie spielen schließlich für ihr Land. "Die Ukraine lebt noch", sagte Sintschenko, "sie wird kämpfen bis zum Ende. Dies ist unsere Mentalität. Wir geben niemals auf." 

Gemischte Gefühle

Die Schotten wiederum stecken in einer Zwickmühle. Sie haben der Verlegung des Spiels auf Mittwoch zugestimmt, "wir haben ihnen geholfen, wo wir konnten", sagte Kapitän Andrew Robertson. Und klar, fügte der Abwehrspieler in Diensten des FC Liverpool an, "jeder will, dass die Ukraine gewinnt, und wenn es ein anderes Land wäre, würde ich das auch wollen. Aber leider spielen sie jetzt gegen mein Land."