"Schaut’s, da kommt er!“ Der Satz, der aus den Mündern einiger Dutzend Schüler in der „Fußball-Arena“ Bad Tatzmannsdorf oft zu hören war, bezog sich nicht auf den neuen Fußball-Teamchef. Wie der nun heißt, wussten nicht allzu viele. „Das Wichtigste ist, dass ich ein Autogramm von und ein Selfie mit Marko Arnautovic bekomme“, sagte einer der Burschen hoffnungsfroh. Einige ältere Besucher freuten sich aber auf das erste Training unter dem neuen Teamchef. „Ralf Rangnick bringt frischen Wind hinein. Das ist im Nationalteam einfach notwendig“, sagte ein Kurgast. Um Punkt 10.34 Uhr betrat Rangnick erstmals den Platz. Genau 15 Minuten später folgte eine kurze Ansprache für die 23 anwesenden Akteure – nur Philipp Lienhart (erkrankt) und David Alaba, der wegen des Champions-League-Triumphs mit Real Madrid noch einige Tage frei bekommt, fehlten.
Nach einem Aufwärmprogramm, das von Sportwissenschafter Gerhard Zallinger geleitet wurde, folgten Passübungen, Spielformen und eine Pressingeinheit. Geleitet wurden diese Übungen von Rangnicks Co-Trainern Lars Kornetka, Peter Perchtold und Onur Cinel. Rangnick selbst nahm vorwiegend die Beobachterrolle ein, setzte aber immer wieder kleine verbale Nadelstiche, wenn ihm etwas missfiel. Ausschließlich in der Beobachterrolle befand sich auch Sportdirektor, der es sich mutterseelenallein auf der Ersatzbank bequem machte.