Der ehemalige ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und der frühere ÖFB-Präsident Leo Windtner sind am Dienstag von der Bundes-Sportorganisation Sport Austria für ihre Verdienste um den Sport in Österreich geehrt worden. Schröcksnadel (80) und Windtner (71) wurden in Wien im Großen Spiegelsaal des Haus des Sports "mit den höchsten Ehren des organisierten Sports", der Sport Austria-Ehrenmitgliedschaft und dem Ehrenring, ausgezeichnet.
"Es ist schon beeindruckend, was sie beide im ganzen Leben, nicht nur im Sport, geleistet haben. Beide vereinen die Eigenschaften von Leadern und Managern. In beiden steckt Power", lobte Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne). "Natürlich gab es auch Konflikte, so große Schiffe lassen sich nicht immer konfliktfrei führen. Aber wenn man so lange in Führungsfunktionen ist, ist klar, dass man es nicht immer allen recht machen konnte. Applaus ist für beide wirklich berechtigt."
Österreich sei auch durch die "hervorragende Arbeit" der beiden Ex-Präsidenten "zu einem Sportland geworden, aber wir haben noch gemeinsam sehr viel zu tun, damit aus Österreich auch eine richtige Sportnation wird", meinte Hans Niessl, Präsident von Sport Austria, und bedankte sich für die Zusammenarbeit mit den "jeweils erfolgreichsten Präsidenten ihrer Verbände". Schröcksnadel trat im Juni 2021 nach 31 Jahren als Präsident des Österreichischen Skiverbands ab, Windtner war von 2009 bis 2021 Präsident des Österreichischen Fußballbundes. "Heute gehen zwei Ären zu Ende, heute gilt es zwei Persönlichkeiten des Sports Dank und Anerkennung zu zollen", sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
"Wenn wir eine Sportnation werden wollen, müssen wir was tun"
"Sport braut Brücken, verbindet Generationen. Die kleinen Räder des gesamten Sportgeschehens sind wichtig", meinte Windtner in seiner Dankesrede. "Ich wünsche meinem Nachfolger eine gute Hand beim neuen Teamchef und etwas Glück, dass uns hie und gefehlt hat. Ich wünsche Sport Austria weiterhin eine gute Hand, um den gesamten Sport zu führen."
Schröcksnadel verwies in seiner Rede auch auf Ex-Volleyball-Verbandschef Peter Kleinmann, dem er für seinen Einsatz im Kampf um die tägliche Bewegungseinheit dankte: "Viele Kinder können nicht einmal mehr rückwärtsgehen. Eine Sportnation sind wir dann, wenn die Kinder Sport betreiben. So wie die Norweger. Die haben dort eine ganz andere Affinität zur Natur und zum Sport", sagte der Tiroler. "Wenn wir eine Sportnation werden wollen, müssen wir also was tun. Wenn wir da jetzt bei der täglichen Bewegungseinheit den richtigen Weg einschlagen, freue ich mich sehr."
Wolfgang Sobotka (ÖVP) griff das Thema auf. "Sport und Musik prägen den Menschen", sagte der Nationalratspräsident. "Die tägliche bewegte Sportstunde ist ein zentraler Ansatz wie die Musikstunde. Dafür könnte man überlegen, etwas Mathematik zu streichen."