In dieser Woche stehen in den europäischen Fußball-Klubbewerben die Play-off-Hinspiele an. Damit geht es für die Vereine - darunter auch vier Klubs aus Österreich - finanziell ans Eingemachte. Denn schon mit dem Erreichen einer Gruppenphase lässt die UEFA Millionen springen. Die Unterschiede zwischen den ausgelobten Beträgen in der Europa League und der erstmals ausgetragenen Conference League sind dabei gering, wie aus einem Rundschreiben der UEFA vom Mai hervorgeht.
In der Europa League beläuft sich das Startgeld auf 3,63 Mio. Euro, dazu kommen 630.000 Euro pro Sieg und 210.000 Euro für ein Remis. Der Gruppensieg würde mit 1,1 Mio. Euro belohnt, der zweite Platz mit 550.000 Euro. In der Conference League ist das Startgeld mit 2,94 Mio. bemessen, pro Sieg gibt es 500.000 Euro Lohn und pro Unentschieden 166.000 Euro. Alle Gruppensieger erhalten zusätzliche 650.000 Euro, die Zweitplatzierten bekommen 325.000 Euro.
Vizemeister Rapid Wien und Sturm Graz wollen in die Europa League. Blieben sie gegen Sorja Luhansk (UKR) bzw. NS Mura (SLO) auf der Strecke, würden sie in der Conference League spielen. Dort möchte sich der LASK versuchen, der sein Play-off gegen den schottischen Cupsieger St. Johnstone bestreitet.
Am meisten Geld gibt es freilich in der Champions League abzugreifen. Salzburg schickt sich heute an, im Play-off-Hinspiel gegen Bröndby IF eine solide Basis für die dritte Teilnahme in Folge zu schaffen. Das Startgeld in der Königsklasse der UEFA beträgt 15,64 Mio. Euro, ein Ausscheiden im Play-off würde immerhin noch 5 Mio. Euro an Kompensation einbringen.
Dazu kämen bei jedem Sieg in der Champions League 2,8 Mio. Euro, für jedes Unentschieden 930.000 Euro. Beim Überstehen der Gruppenphase würden noch einmal 9,6 Mio. Euro fällig, in den drei weiteren Runden ab dem Achtelfinale gäbe es noch höhere Beträge. Der Champions-League-Sieg allerdings ist den UEFA-Verantwortlichen "nur" 4,5 Mio. Euro zusätzlich wert. Der Europa-League-Sieger erhält mit 4 Mio. Euro fast gleich viel. An den Gewinner des Conference-League-Bewerbs schüttet der Kontinentalverband zwei Mio. Euro aus.
Hinzu kommt in allen drei Bewerben für jeden Verein noch ein Anteil, der abhängig von individuellem Klub-Koeffizienten ist, und obendrein ein Marktanteil, der nach einem komplexen Schlüssel berechnet wird. Auch hierbei gilt, dass die UEFA in der Champions League großzügiger ist und die Anteile in der Conference League am geringsten ausfallen.
Sämtliche Zahlen sind vorläufig nur als Anhaltspunkte zu verstehen, da Variablen wie TV-Verträge teilweise noch offen sind und die UEFA nach Saisonende zudem einen Corona-Abschlag abziehen wird. Da die UEFA-Bewerbe aufgrund der Covid-19-Pandemie in der Vorsaison ein Minus von 416,5 Mio. Euro machten, wird der europäische Dachverband genau diesen Betrag in den kommenden fünf Jahren einbehalten.
Beginnend mit 2021/22 sollen jeweils am Saisonende 83,3 Mio. Euro von den auszuschüttenden Geldern weggerechnet werden - wobei der Abzug bei jedem Klub im Verhältnis zu dessen Umsatz und dem jeweiligen Bewerb steht. Einfaches Beispiel: Bei einem Conference-League-Starter wird der Covid-Abschlag bei der finalen Auszahlung im Juni 2022 geringer ausfallen als bei einem Team, das in der Champions League engagiert war.