Müssen sich die Tschechen heute im Achtelfinale der Europameisterschaft vor Dänemark fürchten? Eigentlich nicht. Denn die Mannschaft von Jaroslav Silhavy hat bereits gegen Kaliber wie Kroatien (1:1), England (0:1) oder die Niederlande (2:0) nur eine Partie verloren und dabei nur zwei Gegentore kassiert. Und wenn es darum geht, selbst torgefährlich zu werden, haben die Tschechen mit Leverkusen-Stürmer Patrik Schick den geeigneten Mann.

Schottland erledigte Schick per Doppelpack – inklusive Traumtor von der Mittellinie – alleine, gegen Kroatien traf er vom Elfmeterpunkt. Auch im Achtelfinale gegen die Niederlande steuerte der großgewachsene Mittelstürmer den zweiten Treffer bei. „Wir haben die Niederlande geschlagen, warum sollen wir nicht auch Dänemark bezwingen?“, sagt der Leverkusen-Profi selbstbewusst. Mit vier Treffern ist er in der Torschützenliste erster Verfolger von Cristiano Ronaldo.

Schick wäre nicht der einzige EM-Torschützenkönig Tschechiens. 2004 war Milan Baros mit fünf Toren am treffsichersten. Für Tschechien ging es damals bis ins Halbfinale, im Viertelfinale war damals Dänemark der Gegner. 3:0 siegten die Tschechen damals, Baros traf doppelt, Jan Koller erzielte den dritten Treffer. Im Halbfinale schieden die Tschechen dann gegen den späteren Europameister Griechenland in der Verlängerung aus. Die Fans hoffen auf eine ähnliche Geschichte – und sehen in Schick den neuen Baros. 15 Tore in den ersten 30 Länderspielen sind ein deutliches Zeichen. 16 Tore in den ersten 30 Partien erzielte Jan Koller, 21 Milan Baros.

Dass Schick Talent hat, war früh zu erkennen. Nach nur 40 Spielen und neun Toren in der höchsten tschechischen Liga legte Sampdoria Genua vier Millionen Euro für den Offensivspieler hin. Elf Tore in 32 Ligaspielen in Italien verhalfen dem damals 20-Jährigen zu einer Marktwertexplosion, einer Leihe zur AS Roma – und Sampdoria letztlich zu einem sensationellen Geschäft. Die Roma legte für den Stürmer nämlich mehr als 40 Millionen hin. Zahlen wie bei Sampdoria lieferte Schick bei der Roma (58 Spiele, 8 Tore) im Gegensatz zu seiner Zeit bei Leipzig und jetzt bei Leverkusen aber nie.