Für die Schweiz lief die EM-Endrunde bislang noch nicht nach Wunsch. Nach einem doch überraschenden 1:1-Remis gegen Wales zum Auftakt und einer schwachen Performance beim 0:3 gegen Titelkandidat Italien braucht die "Nati" im letzten Gruppenspiel gegen die noch punktlosen Türken (Sonntag, 18 Uhr) dringend einen Sieg.
In der "Schweiz am Wochenende" wandte sich Teamchef Vladimir Petkovic mit einem offenen Brief nun an die Bevölkerung und versuchte nochmals, die Pleite gegen Italien aufzuarbeiten. "So vieles hatten wir uns dafür vorgenommen", schrieb Petkovic. "Zu viel vielleicht. Und am Schluss blieb nichts als Enttäuschung. Das tut uns von Herzen leid. Wir sind Menschen, die versuchen, diesen Ansprüchen gerecht zu werden, was uns aber leider nicht immer gelingt."
Das Nationalteam musste zuletzt viel Kritik aus dem eigenen Land einstecken. "Fußballspieler und Trainer haben Gefühle, Sorgen, Ängste und Freuden wie alle anderen. Wir sind genauso verletzlich", bittet Petkovic um Nachsicht. "Wir sind wie eine große Familie, in der es kracht, in der es Verfehlungen gibt, die wir dann zusammen besprechen und klären, um uns wieder umarmen und gemeinsam unsere hochgesteckten Ziele erreichen zu können."
Nur mit einem Sieg gegen die Türkei bleibt die Hoffnung bestehen, sich wie auch 2016 für das Achtelfinale zu qualifizieren. Dafür muss Petkovic sein Team besser einstellen, als noch in den beiden Spielen zuvor. "Dann können wir es schaffen", meinte Petkovic und appellierte an die Fans: "Und deshalb brauchen wir vor diesem entscheidenden Spiel die Unterstützung von Euch allen. Eure Solidarität. Eure Positivität. Wir werden alles dafür tun, dass wir uns am Sonntagabend alle gemeinsam freuen können. Dass wir zusammen stolz sein können. Auf unsere Nati und auf unsere Schweiz!"