Fallrückzieher sind eine ganz eigene Disziplin im Fußball. Neben Mut muss auch das Glück mitspielen, damit sich eine derartige Akrobatikeinlage im Tornetz wiederfindet. Klaus Fischer ist das heute vor 43 Jahren perfekt gelungen.
Beim 4:1-Länderspiel-Erfolg von Deutschland und über die Schweiz netzte Fischer besonders schön. Heinz Flohes Flanke von der rechten Seite wird beinah schon zu weit, doch der Schalke-Stürmer weiß auch diese zu verwerten. Mit einem Fallrückzieher, bei dem er kurzzeitig in der Luft liegt, trifft der heute 70-Jährige in der 25. Minute spektakulär zum 3:0.
Am Ende siegt Deutschland nach eines weiteren Treffers des Stürmers mit 4:1. Das Tor wird später zum "Tor des Jahres", "Tor des Jahrzehnts" und letztlich zum "Tor des Jahrhunderts" gewählt.
Fischer war Zeit seiner Karriere bekannt für derartige Traumtore. Auch das wichtige 3:3 in der Verlängerung des WM-Halbfinales 1982 gegen Frankreich (Nacht von Sevilla) erzielt Fischer per Fallrückzieher. Insgesamt trifft die Ikone von Schalke 04 Zeit seiner Karriere viermal durch Fallrückzieher.
1988 hing Fischer seine Fußballschuhe nach 44 Länderspielen an den Nagel. Noch heute ist der Stürmer mit 268 Toren in der Deutschen Bundesliga, der zweiterfolgreichste Torschütze im deutschen Oberhaus nach Gerd Müller.