„Wir brauchen Typen, nicht diese von Vereinen und Managern gesteuerten Fußballer, deren Interviews alle gleich klingen.“ Diese Forderung der Öffentlichkeit wiederholt sich praktisch Woche für Woche. Martin Hinteregger ist ein solcher Typ. Der „grade Michl“, der sich nicht verbiegen lässt. Also machte der Sirnitzer Verteidiger in Diensten des deutschen Bundesligisten FC Augsburg das, was man von ihm kennt: Er sagte seine Meinung: „Das ganze Jahr 2018 ist die Kurve nach unten gegangen. Ich kann nichts Positives, aber auch nichts Negatives über den Trainer sagen.“

Transferfenster schließt am 31. Jänner

Die Konsequenzen für seine Ehrlichkeit: Hinteregger wurde aus der Mannschaft geschmissen, darf sich einen neuen Verein suchen. Was leichter gesagt ist als getan. Denn: Die Transferzeit im europäischen Fußball endet – mit Ausnahme von Österreich und Israel – bereits am 31. Jänner.

Hintereggers drei Optionen

Hinteregger, der, im Gegensatz zu den meisten Kickern, ohne Berater und Manager agiert, hat nun drei Optionen.

  1. Er entschuldigt sich beim Verein, bei Trainer Manuel Baum. Was aber wohl auszuschließen ist. Hinteregger ist bekannt dafür, zu seinen Aussagen zu stehen.

  2. Hinteregger wechselt den Verein. Fix, was in der Kürze der Zeit unwahrscheinlich ist. Oder zumindest in Form eines Leihvertrages. Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, dass sich Augsburg sehr um eine solche Lösung bemüht.

  3. Hinteregger bleibt im Frühjahr beim FC Augsburg, wird dann unter Trainer Manuel Baum wohl kaum mehr spielen. Was sicherlich auch Konsequenzen für das Nationalteam hätte. Fraglich, ob Teamchef Franco Foda den Innenverteidiger für die Euro-2020-Qualifikationsspiele gegen Polen (21. März in Wien), Israel (24. März in Haifa), Slowenien (7. Juni) und Moldawien (10. Juni) einberufen wird.

Entschieden ist noch nichts, spätestens nach Transferschluss am 31. Jänner wird Klarheit herrschen.