Im supermodernen Moses-Mabhida-Stadion von Durban feierte Roland Putsche seinen bisher größten Erfolg in seiner Karriere. In der Arena, in der 2010 mehrere Spiele der Fußball-WM ausgetragen wurden, konnte der 27-Jährige mit Cape Town City FC das Cupfinale gewinnen. Das Team aus Kapstadt besiegte nach Elfmeterschießen Supersport United mit 4:1, nachdem es in der regulären Spielzeit und in der Verlängerung keine Treffer gegeben hatte.
„Es war ein ganz wichtiger Sieg für uns, da es in der Meisterschaft nicht so läuft, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagt Putsche, der staubtrocken einen der Elfmeter verwandelte. Genau vor einem Jahr mussten sich die Kapstädter im Finale in Durban gegen Supersport United nach Elfmeterschießen noch geschlagen geben. „Es war eine perfekte Revanche für uns, obwohl wir das Spiel schon viel früher entscheiden hätten müssen“, erklärt der Kärntner, der im Finale unglaubliche 17,5 km gelaufen ist. Für den Sieg gab es eine Siegesprämie von acht Millionen Rand (ca. 482.000 Euro). Davon gehen 50 Prozent direkt an das Team. „Was am Anfang nach viel Geld aussieht, ist am Ende nach Abzug aller Steuern nicht mehr so viel. Aber es ist ein schöner Bonus“, freut sich Putsche, der heute wieder seine entzückende Freundin Esmeralda in die Arme nehmen darf, die als Model in den Vereinigten Staaten arbeitet.
Die Zukunft
Große Gedanken über seine sportliche Zukunft beschäftigen zurzeit den starken Mittelfeldspieler. Cape Town City hat ihm ein tolles Angebot über mehrere Jahre unterbreitet. „Damit wäre ich der Bestverdiener in der Mannschaft. In Kapstadt, wo es wieder genügend Wasser gibt, taugt es mir aber schon sehr“, erzählt Putsche. Aber auch drei weitere Spitzenklubs im südlichsten Land Afrikas sind hinter dem Mann aus Griffen her. „Es sind die größten Klubs in Südafrika, mehr darf ich nicht verraten“, sagt der Ex-WAC-Kicker. Wofür er sich entscheiden wird, dürfte noch eine Zeit lang dauern. „Vielleicht gehe ich woanders hin für ein paar Jahre und kehre dann wieder nach Südafrika zurück“, ist sich Putsche über seine Zukunft überhaupt noch nicht im Klaren. Klar ist, dass sein Team in der Meisterschaft anziehen wird müssen. „Rang zwölf ist eine Frechheit, das muss sich schnell ändern“, meint Putsche.
Mario Kleinberger