Franz Beckenbauer ist seinem Job als Chef des Organisationskomitees bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland nicht ausschließlich ehrenamtlich nachgegangen. Recherchen des Magazins "Der Spiegel" belegen, dass Beckenbauer im Vorfeld der WM für bestimmte Werbeleistungen für den DFB-Sponsor Oddset an den Erlösen eines Werbevertrages beteiligt worden ist.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bestätigte den Sachverhalt in einer Stellungnahme, Beckenbauer habe auf diesem Wege rund 5,5 Millionen Euro erhalten. Beckenbauer hatte im Jahr 2000 bei seiner Vorstellung als OK-Chef noch versprochen: "Ich mache das natürlich ehrenamtlich."

Als einer von sechs nationalen Förderern für die WM hatte Oddset rund zwölf Millionen Euro in die Kasse des WM-OK. Im Falle von Oddset gab es aber wohl eine Klausel, die besagte, dass Beckenbauer einen erheblichen Teil dieser Millionen erhalten sollte.

Erst Ende 2010, also vier Jahre, nachdem der "Kaiser" das Geld erhalten hatte, wurden die Einnahmen versteuert - nach einer Betriebsprüfung des Finanzamtes.

Die 5,5 Millionen Euro seien Beckenbauer im Zeitfraum von Februar 2005 bis Oktober 2006 in fünf Raten ausgezahlt worden, bestätigt der Deutsche Fußballbund