Das war nicht zu erwarten. Gennaro Gatusso, der auf und abseits des Platzes kein Kind von Traurigkeit war/ist, gibt zu: "Wir machten uns fast in die Hosen, als wir diese gewaltige Tribüne in Dortmund sahen. Diesen Everest von Kurve", sagte er der "Equipe" in Erinnerung an das Halbfinale der WM 2006 in Deutschland.

Der Italiener sagt: "Ich habe eines der besten Spiele meiner Karriere gemacht. Wir spielten wie die schottischen Bravehearts in der Schlacht gegen die Engländer. 100, vielleicht 200 Mann gegen 100.000. Und doch gewannen wir 2:0 - und wurden dann Weltmeister."

Vor dem heutigen Viertelfinale der Italiener gegen Deutschland meint der 38-Jährige über seine Landsleute: "Diese Auswahl ist eine verschlossene Einheit. Schauen Sie nur, wie sie die Hymne singen! Mit geschlossenen Augen. Auch auf der Bank singen alle. Physio, Doc, Ersatzspieler, Zeugwart - das erinnert mich an 2006. Wir hatten den selben Enthusiasmus."

Das Spiel verfolgt der 73-fache Nationalteamspieler zu Hause. "Der Fernseher wird auf volle Pulle gestellt. Wir stehen auf, singen die Hymne. Und mein achtjähriger Sohn Francesco wird nonstop das Spiel kommentieren. Wie ein Reporter. Und die Haare macht er sich auch nass. Weil das die Spieler auch täten, sagt er."