Deutschlands Nationalteam hat bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich mit einer souveränen Vorstellung im Achtelfinale die Rolle als einer der Topfavoriten eindrucksvoll bestätigt. Die Mannschaft von Joachim Löw setzte sich am Sonntag in Lille gegen die Slowakei mit 3:0 (2:0) durch und trifft nun im Viertelfinale am Samstag in Bordeaux auf den Sieger der Montag-Partie Italien - Spanien.
In einem Testspiel am 29. Mai hatten die Slowaken in Augsburg noch mit 3:1 gewonnen, als es ernst wurde, hatten sie der DFB-Elf aber ganz wenig entgegenzusetzen. In einem extrem einseitigen Spiel erzielten Jerome Boateng (8.), Mario Gomez (43.) und Julian Draxler (63.) die Tore.
Deutschland, diesmal mit Draxler statt Mario Götze, zog von der ersten Minute an ein Powerplay auf. Mit Ballstafetten setzten sie die defensiv eingestellten Slowaken stark unter Druck und gingen auch früh in Führung. Boateng, dessen Einsatz wegen einer Wadenblessur fraglich gewesen war, nahm den Ball nach einem abgewehrten Eckball aus gut 20 Metern volley und traf leicht abgefälscht zum 1:0 (8.) - und sorgte im 41. Match dieser EURO für den ersten Treffer eines Bayern-Spielers.
Fünf Minuten später hatte Mesut Özil die Riesenchance auf das 2:0, er scheiterte mit einem Elfmeter aber an Torhüter Matus Kozacik (13.) und vergab damit erstmals in einem Länderspiel einen Strafstoß. Martin Skrtel hatte Gomez davor bei einem Kopfball geschubst. Özil vergab in der 24. Minute eine weitere Großchance.
Von den gegenüber dem 0:0 gegen England an vier Positionen umgestellten Slowaken war offensiv lange gar nichts zu sehen. Bis zur 41. Minute, als der bis dahin arbeitslose Tormann Manuel Neuer einen gefährlichen Kopfball von Juraj Kucka entschärfte. Doch noch vor der Pause machten die Deutschen alles klar. Gomez verwertete eine herrliche Draxler-Vorarbeit aus kurzer Distanz zum 2:0 (43.) und schloss mit seinem insgesamt fünften Tor bei einer EM-Endrunde zum bisherigen deutschen EM-Rekordtorschützen Jürgen Klinsmann auf.
In der zweiten Hälfte schalteten Kroos und Co. in ihrem Vorwärtsdrang einen Gang zurück, die Slowaken legten ihrerseits die extreme Defensivtaktik ab und versuchten, offensive Akzente zu setzen. Der Erfolg war bescheiden, ein Durica-Freistoß, der knapp sein Ziel verfehlte, war noch die gefährlichste Aktion. Die Deutschen dagegen erhöhten durch den starken Draxler (63.) auf 3:0.
Deutschland ist nun bei diesem Turnier und inklusive Testspiel gegen Ungarn seit fünf Partien ohne Gegentreffer.