Die Freude der Albaner nach dem historischen ersten Endrunden-Tor und -Sieg am Sonntag war schier grenzenlos. Dabei hat der im Kollektiv starke Außenseiter nach dem 1:0 über Rumänien das Achtelfinal-Ticket bei der EM in Frankreich noch gar nicht sicher, muss auf Schützenhilfe von anderen hoffen. "Es ist unfassbar, was das für unser Volk bedeutet", sagte Albaniens Abwehrspieler Mergim Mavraj.

"Unser Land ist von so vielen Negativ-Schlagzeilen gekennzeichnet. Das macht mich unheimlich stolz, dass wir den Menschen ein Lächeln schenken konnten", sagte der gebürtige Deutsche Mavraj von Peter Stögers 1. FC Köln. Dass man trotz des historischen Siegs als Gruppendritter mit drei Punkten erst abwarten muss, was die Endabrechnung in den anderen Gruppen bringt, störte ihn wenig: "Wir warten entspannt, nicht voller Neugier. Denn alles, was jetzt kommt, ist für uns ein totaler Bonus."

Emotional und voller Freude

Coach Gianni De Biasi befand stolz: "Ich bin mir sicher, dass wir den albanischen Fans eine große Freude gemacht haben. Egal, wo auf der Welt sie leben." De Biasi hatte Kapitän Lorik Cana nach seiner Gelb-Sperre zu Beginn auf der Bank gelassen, der Poker ging auf. "Es war eine schwierige Entscheidung", sagte De Biasi und lobte Cana für sein "Opfer".

Voller Freude waren Mavraj und Co. nach dem Abpfiff in die Kurve ihrer zahlreichen Fans gestürmt und hatten sich mit La-Ola-Welle unter ohrenbetäubendem Lärm feiern lassen. Auch eine Stunde später war die Freude beim Einsteigen in den Teambus ungebrochen. "Das war so emotional, das kann ich gar nicht beschreiben. Ich bin sehr glücklich", sagte Armando Sadiku, der Torschütze des Tages.