Im zweiten Spiel des ÖFB-Teams bei der Fußball-EM brachte Koller gegen Portugal mit Verteidiger Sebastian Prödl und den Mittelfeldspielern Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer gleich drei Neue in der Startelf.

Änderungen ergaben sich dadurch nicht nur personell, sondern auch bei der Rollenverteilung. Lediglich Prödl ersetzte Dragovic eins-zu-eins rechts in der Innenverteidigung. Im Mittelfeld und Sturm behielten dagegen nur Marko Arnautovic und Julian Baumgartlinger ihre Positionen. "Die Neuen haben sich sehr gut eingefügt und mit viel Laufarbeit, Engagement dazu beigetragen, dass wir diesen Punkt geholt haben", lobte Koller das Trio.

Ilsanker kam für Junuzovic zum Zug, übernahm im Mittelfeld aber die defensive Rolle von David Alaba, der offensiver agierte. Sabitzer spielte statt Marc Janko, aber nicht als Solo-Spitze, sondern rechts im Mittelfeld. Martin Harnik rückte daher vor und kam an vorderster Front zum Einsatz.

Vor allem Ilsanker brachte viel Energie ins Team und war einer der Besten im ÖFB-Team. Der Salzburger überzeugte mit Zweikampfstärke und fand meist auch eigene Mitspieler als Abnehmer. Zudem hatte er mit Prödl die wohl wichtigste Aufgabe bei Eckbällen. Ilsanker (1,89) kümmerte sich bei den Standards um Superstar Cristiano Ronaldo, der ihm einmal auskam.

Prödl (1,94) fightete sich erfolgreich mit dem portugiesischen Abwehrchef Pepe. Sabitzer lief und kämpfte vorbildlich, konnte aber nach vorne keine Akzente setzen. "Im letzten Drittel haben sie kaum Aktionen gehabt, das haben wir sehr gut gemacht", meinte Ilsanker über die Defensivarbeit.

Die Auswirkungen der Umstellungen auf andere Spieler brachte Positives und Negatives: Harnik kam als Solo-Spitze viel besser zurecht als gegen Ungarn als Mittelfeldspieler, Alaba dagegen konnte als offensivster Mittelfeldspieler nicht überzeugen. Der Bayern-Star hatte in der ersten Halbzeit die schlechteste Passquote aller Spieler auf dem Platz und wurde in der 65. Minute durch Alessandro Schöpf ersetzt.