Der 30-Jährige saß bereits am Gate für die Weiterreise nach Ibiza, wie die Polizei mitteilte.

Die Bundespolizisten nahmen den Verdächtigen im Abflugbereich fest und ließen sein Fluggepäck wieder ausladen. Beamte hatten den Russen am Flughafen aufgrund der Beschreibung des Manns erkannt, die von der Polizei Köln herausgegeben worden war.

Der Festgenommene soll mit fünf weiteren russischen Hooligans am Donnerstagabend auf der Rückreise aus Marseille am Kölner Dom zwei spanische Touristen und deren Begleiterin angegriffen haben. Dabei gingen die Gewalttäter laut Polizei "äußerst aggressiv und brutal" vor.

Fünf Männer im Alter von 26 bis 30 Jahren hatte die Polizei bereits unmittelbar nach der Tat festgenommen. Laut den Behörden hatte das spanische Trio auf der Kölner Domplatte Aufkleber verteilt, wodurch sich die Hooligans offenbar provoziert fühlten.

Von Moskau über Marseille nach Köln

Die Russen waren am 10. Juni mit dem Flugzeug von Moskau nach Marseille gereist und am Donnerstag zur Mittagszeit mit dem Zug von Brüssel nach Köln gefahren. Bei den alkoholisierten Männern wurden Tickets für die beiden EM-Spiele der russischen Elf gegen England und die Slowakei gefunden.

Außerdem führten die Gewalttäter Gegenstände zur Vermummung und zum Schutz der Zähne mit. Die nach dem Zwischenfall eingesetzte Ermittlungsgruppe der Polizei wollte noch am Freitag Kontakt mit den französischen Behörden aufnehmen. Dabei sollte geklärt werden, ob die Festgenommenen an Auseinandersetzungen bei der Fußball-EM in Frankreich beteiligt waren.

Russische Hooligans hatten sich am vergangenen Samstag in der französischen Hafenstadt Marseille einen brutalen Straßenkampf mit überwiegend englischen Fußballfans geliefert, es gab mehrere Schwerverletzte. Drei der beteiligten russischen Gewalttäter wurden am Donnerstag im Schnellverfahren in Frankreich zu Haftstrafen verurteilt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Marseille wurden die drei Verurteilten sowie weitere 40 Hooligans aus Russland nach Hinweisen der russischen Polizei festgenommen.