1. Ist für Österreich in Gruppe F eigentlich noch alles möglich?
ANTWORT: Ja. Trotz der Niederlage gegen den vermeintlich schwächsten Gegner kann sich Österreich mit zwei vollen Erfolgen über Portugal und Island noch immer den Gruppensieg holen, wenn die Ungarn in den restlichen beiden Partien null bis zwei Punkte machen. Portugal und Island würden dann jeweils (mit Siegen über die Magyaren) im günstigsten Fall auf jeweils vier Zähler kommen. Platz zwei und damit der Aufstieg ins Achtelfinale ist mit zwei Siegen auf jeden Fall gesichert.
2. Hat sich die Ausgangslage für
Österreich durch das 1:1 zwischen Portugal und Island verbessert?
ANTWORT: Ja. Ein Sieg der Portugiesen hätte das Team von Marcel Koller gegen die Mannschaft um Cristiano Ronaldo unter Siegzwang gesetzt. Der Druck wäre damit noch erheblich größer. Durch das Unentschieden der beiden Kontrahenten kann auch ein Remis gegen Portugal genügen.
3. Welche Mannschaft ist nach dem ersten Spieltag in der Gruppe F als stärkste Elf einzuschätzen?
ANTWORT: Durch die Pleite der Österreicher ist Portugal ungeachtet des Punkteverlusts im ersten Match noch stärker als Nummer eins zu werten. In einigen Phasen zeigte das Team sein spielerisches Potenzial, hat es längst nicht voll ausgeschöpft. Dazu kommt der erhebliche Vorteil der Turniererfahrung.
4. Hat das Nationalteam auf Basis der Niederlage gegen Ungarn gegen die favorisierten Portugiesen überhaupt eine Chance?
ANTWORT: Ja. Das Match gegen Island hat klare Schwächen Portugals in der Defensive offenbart, die von den Skandinaviern sehr gut erkannt wurden. Das kann Österreich durchaus noch besser. Darüber hinaus haben die Portugiesen trotz ihres (noch) nicht in Hochform befindlichen Superstars ebenfalls Probleme bei der Chancenauswertung.
5. Es steigen auch die vier besten Gruppendritten auf. Welche Kriterien werden dafür herangezogen?
ANTWORT: Zuerst zählen die Punkte, bei Gleichstand kommt die Tordifferenz zum Tragen, dann gilt die Anzahl der erzielten Tore. Ist das Torverhältnis identisch, werden Gelbe und Rote Karten zusammengezählt. Das kann für Österreich durch Dragovic’ Ausschluss schon ein Nachteil sein.
6. Ist der Aufstieg ins Achtelfinale als einer der vier besten Gruppendritten auch mit zwei Unentschieden noch möglich?
ANTWORT: Ja. In diesem Fall müsste etwa in zwei Gruppen der Fall eintreten, dass zwei Teams zwei Partien verlieren und sich im direkten Duell remis trennen. Theoretisch reicht sogar ein Punkt. Für Österreich gilt dies nicht mehr. Zwei Remis sind für Platz drei wohl zu wenig, ein Sieg ist daher Pflicht.
HUBERT GIGLER
