"Da war viel Stress, viel Druck. Wenn es mir jemand vorher gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt, das mir das gelingt. Danach kamen die Emotionen raus", sagte der überragende 29-jährige Offensivspieler, nachdem er von seinen Gefühlen übermannt worden war. Auch auf der Bank flossen bei Payet noch die Tränen. Die Sportzeitung "L'Equipe" titelte am Samstag: "Payet rettet die Party."

Frankreichs Sportminister Patrick Kanner sah in Payets Tränen gar "mehr als ein Symbol". "Das war eine Botschaft ans ganze Land", sagte er am Samstag dem Sender Europe 1. Er verwies darauf, dass Payet eine schwierige Zeit hinter sich habe und jetzt wieder in den Vordergrund gerückt sei. "Mit seinen Tränen zeigt er letztlich, wozu Frankreich fähig ist."

Payet absolvierte gegen die Rumänen sein 20. Länderspiel für die Equipe tricolore, es war sein vierter Treffer. Er war von Deschamps nach einem Jahr Pause erst zu den Testspielen in diesem Jahr wieder berufen worden. Der auf La Reunion geborene Kicker gehörte weder zum EM-Kader vor vier Jahren noch zur WM-Delegation vor zwei Jahren.

"Ehrlich gesagt, habe ich nicht gedacht, heute hier zu sein", meinte er. Und auch noch vor geraumer Zeit, brachte er seinen Frust deutlich zum Ausdruck. "Ich habe es schwer, zu verstehen, was er wirklich von mir will", sagte er einst im Hinblick auf Deschamps.

Dem eigentlichen Star Paul Pogba stahl er zweifelsohne die Show. In den nächsten Partien erwartet sich Deschamps klar mehr von seinem Mittelfeldmann, der in der 77. Minute Anthony Martial weichen musste, weil Deschamps weiterhin Payet am Feld haben wollte. "Paul kann natürlich viel besser spielen", sagte der Trainer, "ich werde aber nicht zu hart mit ihm ins Gericht gehen."