Zumindest das Schneckenorakel des bayrischen Radioprogramms Bayern 1 hat Österreich als kommender Europameister ausgewiesen. 24 Weinbergschnecken für 24 Teilnehmer gingen Freitag an den Start, nach 90 Minuten lag jene mit der rot-weiß-roten Flagge am weitesten voran. Der Name des Siegers lag auf der Hand: "Schneckerl Prohaska".
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Prinz William hat kurz vor EM-Start eine Botschaft an Englands Nationalteam geschickt und wird die Mannschaft von Trainer Roy Hodgson auch im Stadion unterstützen. "Roy, ich möchte dir, dem Stab und Englands Mannschaft alles Beste für die Europameisterschaft in Frankreich wünschen", sagte der Herzog von Cambridge am Freitag in einem Video. Der Verband kündigte Williams Besuch für das dritte Gruppenspiel gegen die Slowakei am 20. Juni in St. Etienne an. "Denkt daran, die Nation steht hinter euch. Viel Glück euch allen", beendete er seine Botschaft.
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Portugals Nationalteam bekommt hohen Besuch. Am Samstag werden sowohl Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa als auch Ministerpräsident Antonio Costa mit der Mannschaft um Superstar Cristiano Ronaldo zu Abend essen. Beide Staatsmänner werden Österreichs Gruppengegner in seinem EM-Quartier in Marcoussis in der Nähe von Paris besuchen. Dort wohnen die Portugiesen für die Dauer des Turniers im Zentrum des französischen Rugby-Verbandes.
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Ob Yehven Konoplyanka oder Kolbeinn Sigthorsson - Namen von EM-Spielern können echte Zungenbrecher sein. Der Bamberger Student Maximilian Hubert hat die Namen von allen Spielern, Trainern und Schiedsrichtern der Fußball-EM in korrekter Aussprache aufgenommen und ins Internet gestellt. Die über 700 Namen sind kostenlos zugänglich und werden zum größten Teil von Muttersprachlern gesprochen. Der 21-Jährige will damit einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten: "Schließlich ist es ein Zeichen von Respekt, die Namen richtig auszusprechen." Zu finden sind die Audiodateien über das Fußball-Portal transfermarkt.de, wo die Profile der einzelnen Spieler um die Aussprache erweitert worden sind.
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Die französische Anti-Diskriminierungs-Organisation "SOS Racisme" hat ein Verbot des kroatischen Fan-Songs "Lijepa Li si" gefordert. Dieses bei jedem Spiel gesungene Lied sei "ein Appell an den Hass", schrieb die Organisation am Freitag in einem Brief an die UEFA, das französische Sportministerium und den kroatischen Fußball-Verband. Der in der deutschen Übersetzung "Schön bist du" heißende Song ist umstritten. Zum einen zählt er das unabhängige Bosnien-Herzegowina zu Kroatien hinzu. Und zum anderen gilt der Sänger Marko Perkovic als Rassist und Nationalist, der immer wieder das faschistische Ustascha-Regime während des 2. Weltkriegs verharmlost.
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Obwohl er der einzige Profi im Kader ist, der nicht in Russland spielt, fühlt sich Schalke-Profi Roman Neustädter im Team der Osteuropäer schon gut integriert. Nur an eine Sache scheint er sich noch nicht ganz gewöhnt zu haben. "Die größte Umstellung ist vielleicht die Musik in der Kabine: Anders als in der Bundesliga hören wir nicht die neusten Hits aus Amerika oder deutschen Hip-Hop, sondern russischen Rap, House oder Pop", schrieb der 28-Jährige in seiner Internet-Kolumne.