Kurz nach dem Tod des früheren Bundesligatrainers Sascha Lewandowski wurden einem Medienbericht nach nun schwere Vorwürfe bekannt. Gegen ihn soll wegen Kindesmissbrauchs ermittelt worden sein. Das berichtet die "WAZ". Marcus Strunk, Sprecher von Justizminister Thomas Kutschaty: „Wir verbreiten keine Gerüchte. Und wenn der Verdächtige tot ist, gibt es kein Ermittlungsverfahren mehr, um Vorwürfe aufzuklären.“
Der Fußballtrainer war am Mittwoch tot in seiner Wohnung in Bochum aufgefunden worden. Deutsche Medien vermuten, dass er Selbstmord begangen haben dürfte. Angehörige sollen laut „Bild“-Zeitung am Mittwoch die Polizei informiert haben, weil Lewandowski nicht mehr an sein Handy ging. Gemeinsam mit der Feuerwehr sollen die Beamten die Wohnung geöffnet haben, berichtet das deutsche Magazin "Focus Online".
Warnung vor Kohlenmonoxid
An der Badezimmer-Tür soll ein Zettel mit einer Warnung geklebt haben – man solle das Zimmer nicht betreten, weil Lebensgefahr wegen Kohlenmonoxid bestehe. Die Türdichtungen sollen mit Klebeband abgedichtet worden sein. Dahinter wurde Lewandowski leblos aufgefunden.
Zuvor soll der ehemalige Trainer bei einer Fahrzeugkontrolle in Dortmund von der Polizei zeitweise festgesetzt worden sein - sprich, die Nacht zum Samstag in Polizeigewahrsam verbracht haben. Die „Bild“ berichtet, er habe unter Alkoholeinfluss gestanden.
Als de Polizei ihn stoppte, soll mit ihm im Auto ein zwölf Jahre alter Bub gesessen sein.
Lewandowski kam nach einigen Stunden wieder frei, muss aber nach WAZ-Informationen einen heftigen Streit mit seiner Lebensgefährtin gehabt haben. Konsequenz: Er verbrachte die Nacht zum Sonntag in einem Hotel. Die Partnerin reiste danach beruflich ins Ausland. Er sei in die Wohnung zurückgekehrt. Dort habe er einen Abschiedsbrief sowie ein Testament verfasst und sich getötet. Das berichtet die "Waz" unter Berufung auf verlässlichen Quellen.
Burnout
Lewandowski trainierte zwischen 2012 und 2013 Bayer Leverkusen und sprang 2014 erneut ein. Im Vorjahr übernahm er Union Berlin, trat bei dem Zweitligisten aber im März wegen eines Burnout-Syndroms zurück.
Andreas Bachmann von der Staatsanwaltschaft Bochum sagt: "Es ist ein laufendes Verfahren. Mehr können wir dazu derzeit nicht sagen." Fremdverschulden soll keines vorliegen.