Es war der 19. Juni 2007. Ein sonniger Frühsommertag. Aber für Wolfgang Kohlfürst schien an diesem Tag keine Sonne. Der damalige Manager des GAK stand im Trainingszentrum der Rotjacken in Graz-Andritz und weinte. Er weinte bitterlich, denn soeben hatte er erfahren, dass der GAK keine Bundesligalizenz erhalten wird. Damals ist eine Welt für den 34-Jährigen zusammengebrochen.

Vertrag unterschrieben. Es war die schwärzeste Stunde in seiner beruflichen Karriere. "Nein, es war der dunkelste Moment, denn schwarze Stunden gibt es für einen echten Roten nicht", kann der Vater einer zweijährigen Tochter mittlerweile schon wieder darüber lachen, wenn er an diesen Tag zurückdenkt. Genau sechs Monate später sieht die Welt für Kohlfürst nämlich schon wieder anders aus. Vor drei Tagen hat er einen neuen Vertrag unterschrieben, einen bei der UEFA. Kohlfürst übernimmt nämlich bereits am 1. Jänner 2008 das Amt des Venue Managers im Euro-Spielort Klagenfurt.

Einschulung in Lyon. Damit ist er bis 30. Juni 2008 der "Euro-Chef" in Kärnten. Ein Karrieresprung, mit dem er vor einem halben Jahr nicht gerechnet hat. "Nein, aber unverhofft kommt oft." Vor drei Wochen erreichte ihn der Ruf der UEFA. Einen Tag später hatte Kohlfürst seine Bewerbung und den Lebenslauf geschickt. Nach einem langen Vorstellungsgespräch und einigen Telefonaten war alles klar. Gleich nach Neujahr wird Kohlfürst zur Einschulung ins UEFA-Hauptquartier nach Nyon fliegen. Am 18. Jänner wird er dann seinen Mitarbeitern in Klagenfurt vorgestellt, wo er in der Wörthersee-Arena sein Büro beziehen wird. Und nur einen großen Wunsch hat Kohlfürst: "Ein paar Sätze mit Franz Beckenbauer plaudern, wenn die Deutschen in Klagenfurt spielen."