Noch hat die Austria zumindest in der Bundesliga die Tabellenführung inne, wie lange das aber noch so bleibt, ist fraglich. Die 0:1-Niederlage der Veilchen im UEFA-Cup gegen Panionios Athen passt genau in die Formkurve der Austria: In den letzten zehn Pflichtspielen haben die Wiener genau einmal gewonnen. Dementsprechend fiel auch der erste Kommentar von Austria-Coach Georg Zellhofer aus: "Mir fehlen die Worte. Das war ein Tag, an dem ich mich schämen muss, Austria-Trainer zu sein."
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Bilanz. Kapitän Jocelyn Blanchard, gegen die Griechen ebenfalls nur ein Schatten seiner selbst und "Hauptschuldiger" am Gegentreffer in der 91. Minute durch Ivica Majstorovic, meinte realistisch: "Das Niveau in der UEFA-Cup-Gruppen-Phase ist uns wohl einfach zu hoch", sagte der Franzose. Das zeigen auch die Ergebnisse der letzten sieben Spiele in der UEFA-Cup-Gruppenphase: 1:4 gegen SV Zulte-Waregem (h), 0:3 gegen Ajax Amsterdam (a), 0:1 gegen Sparta Prag (h), 0:1 gegen Espanyol Barcelona (a), 1:2 gegen Bordeaux (h), 0:3 gegen Helsingborgs IF (a) und nun 0:1 gegen Panionios (h).
Enttäuschend. Dabei hatten sich die Austrianer vor dem Spiel der letzten Aufstiegschance eigentlich so viel vorgenommen gehabt und wollten unbedingt das große Entscheidungsmatch am 19. Dezember auswärts gegen Galatasaray Istanbul erzwingen. Doch genau diesen Willen vermisste auch Zellhofer: "Wir hatten die Chance auf ein Finale in der Türkei. Da ist es schon sehr enttäuschend, dass keiner den Schweinehund überwinden und den letzten Tropfen rausdrücken wollte."
Laues Lüftchen. In der Offensive - Top-Torjäger Sanel Kuljic fehlte verletzt - waren die Austrianer wieder einmal ein laues Lüftchen, in den jüngsten sieben Pflichtspielen gelangen lediglich drei Treffer. Auch U20-WM-Held Rubin Okotie wurden in aller Deutlichkeit die Grenzen aufgezeigt. "Es ist gar nicht so schlecht, dass Okotie gesehen hat, wie hoch auf diesem Niveau die Trauben hängen", meinte Zellhofer.
Nicht leicht. Die vor allem in der letzten halben Stunde deutlich überlegenen Griechen machten es ihrem Trainer Ewald Lienen nicht leicht, Manolis Skoufalis und Co. vergaben zahlreiche Hochkaräter. "Fast hätten wir 0:0 gespielt und uns fragen müssen: Wie ist es eigentlich möglich, so ein Spiel nicht zu gewinnen?", bemängelte Lienen die Chancenauswertung. Über die Leistung der Austria äußerte sich der Deutsche diplomatisch. "Ich möchte vielmehr über unsere Stärken reden. Und wir müssen die Kirche im Dorf lassen, die Austria ist in Österreich Tabellenführer."