Die "Adler von Kathargo" sind bereits am Montag in Wien gelandet. Im Gepäck: ein 2:0-Sieg gegen Namibia. Am Mittwoch im Happel-Stadion wollen "Hicke und die starken Männer" den Nordafrikanern aber die Flügel stutzen. Ein Erfolg ist Pflicht, so die unmissverständliche Botschaft des Teamchefs an seine Truppe. Um eine Hoffnung sind die Österreicher aber bereits im Vorfeld ärmer. Einen Sieg durch Erfrieren des Gegners wird es mit Sicherheit nicht geben.

Föhneinbruch. Zum einen prophezeien die Meteorologen einen Föhneinbruch in Wien. Zum anderen hätten auch Minusgrade, wie gegen England, den Tunesiern nichts anhaben können. Nicht weniger als zwölf Europa-Legionäre stehen im Kader für das Österreich-Match. Und an deren Arbeitsstätten in Leverkusen, Zürich, Prag, Birmingham oder Moskau ist es ebenso oft kalt.

Der Star auf der Bank.Der Star der Truppe ist kein gebürtiger Tunesier. Der Brasilianer Santos, im Dienste von Toulouse, wurde 2004 eingebürgert. Der wahr Star der Tunesier sitzt aber ohnehin auf der Bank. Roger Lemerre führte Frankreich 2000 zum Europameistertitel. Nach der katastrophalen WM 2002 zog es ihn nach Tunesien, wo er 2004 für eine Fußball-Sternstunde sorgte, als er mit seinen Schützlingen erstmals den Afrika-Cup holte. Vier Mal war Tunesien bereits bei einer WM, das erste Mal 1978 in Argentinien und dort schrieb man Geschichte. Etwas, dass den Österreichern bekannt vorkommen wird. Das 3:1 gegen Mexiko war der erste Sieg eines afrikanischen Teams bei einer Endrunde. Die Gruppenphase überstand man, wie auch bei den letzten drei Weltmeisterschaften, trotzdem nicht. 2006 in Deutschland gab es lediglich ein Remis gegen Saudi-Arabien.

Kader umgebaut. Nach der WM baute Lemerre den Kader um. Zehn Neue kamen. Altstars wie Trabelsi oder Jaziri wurden ausgemustert oder beendeten wie Goalie Boumnijel ihre Karriere. Im Jänner 2008 steht wieder ein Afrika-Cup an und trotz Siegen in der Vorbereitung ist die Stimmung im Land zur Zeit kritisch. Auch etwas, das den Österreichern bekannt vorkommen wird.