Es ist Feuer am Dach des SK Austria Kärnten und die Zündler befinden sich in den eigenen Reihen. Die Mannschaftsmitglieder bekunden nicht jene Spiel-Freude, die von der Allgemeinheit und der Klubführung erwartet wird und auch Walter Schachner ist gezwungen, als Löschmeister aktiv zu werden, um nicht bald mit einem ausgewachsenen Flächenbrand konfrontiert zu werden. Das eben erst initialisierte Kärntner Erstliga-Fußballprojekt weist mit bereits zehn Niederlagen in 16 Spielen schon einige Schmauchspuren auf und droht akut ins Wanken zu geraten.

Perfekte Rahmenbedingungen. Nach dem 2:5-Debakel in Mattersburg meldete jedenfalls Vereins-Präsident Mario Canori laute Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Arbeit an. "Ich verstehe es nicht, sie verfügen ja alle über perfekte Rahmenbedingungen." Jetzt seien Trainer und Spieler gefordert. Die Begegnung mit Altach am Mittwoch im Klagenfurter Stadion gilt für den Klubchef ungeachtet der unmittelbar darauf folgenden Heimpartien gegen Sturm und Austria Wien als richtungsweisend. Canori fordert "einen Sieg und eine ordentliche kämpferische Leistung".

Konsequenzen. Nach dem Spiel werden laut Canori Entscheidungen fallen, die das Personal "vom Präsidenten abwärts" treffen können. "Es kann personelle Konsequenzen auf allen Ebenen geben. Ich stelle mich auch selbst in Frage", so der Unternehmer. Die Spieler müssten klare Signale aussenden, mit Eifer und Motivation bei der Sache zu sein, um sich auch nach der kommenden Partie noch im Kader zu finden. Eine Zusatzfrage: Wie viele Zuschauer lassen sich in dieser Phase für einen Stadionbesuch motivieren?

Suche. Die Situation könnte sich auch in der Tabelle zuspitzen, zumal die bisher als Austria-Kärnten-Absicherung zuverlässigen Innsbrucker mit dem Überraschungserfolg gegen Tabellenführer Austria Wien zu einem unerwarteten Zeitpunkt Boden gutmachten und nun zusätzlichen Aufwind verspüren dürften. Allerdings sind die Tiroler noch immer auf der Suche nach einem Coach. "Ich hoffe, dass ich in dieser Woche einen Trainer für die Mannschaft finde, der die nötige Lockerheit mitbringt", erklärte dazu Sportdirektor Helmut Kraft.