Der Tabellen-Vorletzte Austria Kärnten empfängt den achtplatzierten SCR Altach am Mittwoch in der 17. Runde der Fußball-Bundesliga zu einem "Sechs-Punkte-Spiel". Diese Bezeichnung wählte zumindest Kärnten-Trainer Walter Schachner, der sein Gegenüber Manfred Bender mit einem Heimsieg überholen könnte. Die Vorarlberger wiederum würden die Klagenfurter mit einem Auswärtserfolg um fünf Zähler distanzieren und sich vorerst deutlich vom Tabellenkeller entfernen.

Ländle-Selbstvertrauen. Die Altacher, die das erste Saisonduell mit Kärnten zu Hause mit 4:1 gewannen, blieben in den vergangenen vier Runden nicht nur ungeschlagen, sondern auch ohne Gegentor. Nach Auswärtssiegen gegen Rapid und zuletzt Wacker Innsbruck soll nun auch die Schachner-Elf das neu gewonnene Ländle-Selbstvertrauen zu spüren bekommen. Die Kärntner ihrerseits fuhren in den jüngsten sechs Bundesliga-Runden nur einen mageren Sieg ein (2:0 gegen Wacker), sonst setzte es durchwegs Niederlagen, die bisher letzte am Samstag mit 2:5 in Mattersburg.

"Schäme mich." Die Situation in Klagenfurt scheint angespannt, bei der Pressekonferenz am Dienstag verlas der Kärnten-Trainer nur eine Erklärung, die er mit deutlicher Kritik eröffnete: "Ich schäme mich für die Leistung meiner Mannschaft in Mattersburg. Für Laufen und Kämpfen braucht man keine Ausbildung. Mir tut es leid für die Kärntner Fans." Für das bevorstehende Match forderte Schachner: "Ich hoffe, dass die Spieler so aufs Feld laufen wie gegen Tirol, weil es so wie gegen Tirol ein 'Sechs-Punkte-Spiel' ist."

Tage sind angezählt. Auch zu seiner persönlichen Zukunft fand Schachner deutliche Worte: "Wenn man bei einem neu gegründeten Verein nach fünf Monaten sagt, der Trainer ist angezählt, dann tut mir das weh. Vor einem Jahr waren Austria und Rapid um diese Zeit mit den gleichen Trainern wie heute am Tabellenende." Die Personalprobleme der Kärntner verschärften sich mit der Sperre von Bubenik und der Bauchmuskelzerrung von Prawda noch weiter, auch dies ließ Schachner nicht unerwähnt: "Wir haben seit dem ersten Spiel vier bis fünf Verletzte, das zieht sich wie ein Roter Faden durch die Saison."

Kompakt auftreten. Altach-Trainer Manfred Bender stimmte Schachner bezüglich der Bedeutung der Partie zu: "Natürlich ist es ein sehr wichtiges Spiel. Wenn wir gewinnen, sind wir immerhin fünf Punkte vor Kärnten." Der Deutsche freundete sich mit der Underdog-Rolle an: "Kärnten hat den Druck, schließlich geht es 'nur' gegen Altach. Gegen uns rechnet eigentlich jede Mannschaft mit einem Sieg. Wir wollen auswärts wie immer diszipliniert, kompakt auftreten und auf Fehler des Gegners warten. Nach einem 2:5 gegen Mattersburg hat Kärnten natürlich einiges gut zu machen."