Die englische Fußball-Premier-League hat aus dem "Fall Portsmouth" Konsequenzen gezogen und strengere Richtlinien betreffend Club-Eigentümerschaft sowie Finanz- und Steuer-Regelungen erlassen. Künftig wird die finanzielle und persönliche Glaubwürdigkeit potenzieller neuer Eigentümer genau unter die Lupe genommen.
Jeder Interessent an einem der 20 Clubs der Premier League muss nachweisen, dass er die Übernahme finanzieren und den Spielbetrieb für zumindest ein Jahr garantieren kann. Die Premier League ist berechtigt, mit dem potenziellen Käufer ein Treffen abzuhalten sowie direkt bei den Finanzbehörden nachzufragen, ob vom Club die Steuern vollständig und pünktlich beglichen wurden. Vierteljährlich kann die Premier League von den Clubs einen Nachweis ihrer Steuer- und Sozialabgaben einfordern.
"Wir glauben, dass wir nun Maßnahmen wie ein Frühwarnsystem und Regeln betreffend Besitzerwechsel gesetzt haben, die die Risiken reduzieren, dass wir noch einmal einen Fall wie Portsmouth haben", erklärte der Geschäftsführer der Premiere League, Richard Scudamore.
Pourtsmouth hatte in jüngster Vergangenheit mit rasant wechselnden Besitzern Aufmerksamkeit erregt. Alleine in der vergangenen Saison hatte der Club vier verschiedene Eigentümer. Im Februar meldete "Pompey" schließlich als erster Club in der Geschichte der Premier League Konkurs an. Den 1898 gegründeten Verein und zweifachen englischen Meister (1949, 1950) drückte ein Schuldenberg von rund 120 Millionen Pfund (145 Mio. Euro) bei der Finanz und anderen Gläubigern. Portsmouth ist mit Ende der Saison abgestiegen.